Die Geschichte Leondings Teil 2: Vom Mittelalter bis zur Neuzeit

Und auch durch das Mittelalter hindurch ist unsere schöne Stadtgemeinde von einer interessanten Geschichte geprägt.

Foto: private Sammlung - Leonding Ortszentrum um 1958

Nicht nur, dass an der Stelle des heutigen Leonding bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. Menschen siedelten, auch durch das Mittelalter bis in die Neuzeit hindurch ist unsere schöne Stadtgemeinde von einer interessanten Geschichte geprägt. Im ersten Beitrag unserer Themenreihe zur Geschichte Leondings haben wir bereits die Geschehnisse von der Jungsteinzeit bis zum Mittelalter beleuchtet. In diesem zweiten Teil wollen wir uns dem Mittelalter und der Neuzeit widmen.

Die Baiern in Leonding 

Nach den Wirren der Völkerwanderungszeit siedeln ab dem 7. Jh. n.Chr. die Bajuwaren auf dem Gebiet des heutigen Leonding. Diesem Volksstamm, der ab dem 6. Jahrhundert in großen Teilen Altbayerns, Österreichs und Südtirols lebt, sind wir bereits im ersten Artikel begegnet. Ab dieser Zeit erfolgt die Christianisierung des Raumes, zunächst vom Bistum Passau, später vom Bistum Salzburg aus. Auf die Spuren der Bajuwaren führt übrigens der 5 km lange Kürnbergwanderweg. Hier können interessierte Leondingerinnen und Leondinger einen alten Bajuwarenwall bestaunen und weitere archäologische Stätten und Fundorte aus der Frühgeschichte und Römerzeit erkunden!

Liutmuntinga – wie unsere schöne Stadtgemeinde zu ihrem Namen kam

Den Baiern verdankt die Stadtgemeinde auch ihren Namen. 1013 wird Leonding als „liutmuntinga“ erstmals urkundlich erwähnt, als die Bezeichnung zum ersten Mal in den „Passauer Traditionen“, einer Urkundensammlung des Hochstiftes Passau, auftaucht. Liutmuntinga leitet sich wiederum vom Personennamen „Liutmunt“ her, der vermutlich jene bayrische Sippe, die Leonding gegründet hat, anführte. Im Laufe der Zeit wurde aus Liutmuntinga Leuwentingen, Leuntingen und Lantyng bis im Jahre 1667 schließlich von „Londing“ die Rede ist – so wie der Name unserer schönen Stadtgemeinde noch heute in Mundart ausgesprochen wird. Doch Liutmuntinga ist tatsächlich nicht die älteste Ansiedelung des Stadtgebiet, denn „Hrodolfingum" (Rufling) wird bereits 791 in einer Urkunde des Hochstiftes Passau erwähnt. 

Leonding im Mittelalter

Die bis heute geltende Struktur unserer schönen Stadtgemeinde mit ihren drei Katastralgemeinden Leonding, Rufling und Holzheim sowie den 22 Ortschaften ihren Ursprung im 8. bzw. 9. Jh. – ebenso wie die heute noch erkennbare Abgrenzung der einzelnen Dörfer durch Grünland. In dieser Zeit kommt es mit der Gründung der ersten Bauerndörfer auch zu einer kontinuierlichen Besiedelung des Raumes. Sie sind um sogenannte Meierhöfe gruppiert, in denen der Verwalter (Meier) einer Landwirtschaft lebt, der meist den adligen oder geistlichen Grundbesitzern angehört. Die umliegenden Bauern und unfreies Gesinde bewirtschaften das Land und haben Abgaben und Frondienste an ihren Herren zu leisten. 

Was uns Leondings Ortsnamen über die Vergangenheit verraten 

Aus den heutigen Ortsnamen unserer schönen Stadtgemeinde lässt sich einiges über die Strukturen des mittelalterlichen Lebens ablesen, die ländlich geprägt sind. Die ältesten Ortschaften des heutigen Stadtgemeindegebietes – Leonding, Rufling, Alharting und Jetzing – gehen auf die Baiern zurück, wie sich aus der Wortendung „ing“ ableiten lässt. Der Wortstamm verweist jeweils auf einen Namen. 
Als die Struktur um die Meierhöfe langsam durch die Bildung von Ämtern und Institutionen abgelöst wird, verweisen alte Hausnamen wie beispielsweise Amtmann auf die neuen Funktionsträger. Nach und nach verschwinden auch die Personennamen aus den Ortsbezeichnungen. Lage- und Rodungsnamen wie Staudach, Bergham oder Holzheim werden gebräuchlich. 

Der letzte Ritter im Kürnbergwald

Mit Kaiser Maximilian I (1459-1515) wird der Kürnbergwald dem Regenten als kaiserlicher Forst unterstellt. Er etabliert die kaiserliche Jagd im Kürnbergwald und bezeichnet sie in seinem Jagdbuch als „sonder lustig“ – was für eine besondere Auszeichnung! Nach ihm jagen zahlreiche weitere Kaiser auf dem Leondinger Kürnberg, bis  Maria Theresia (1717-1780) Forste und Jagdrecht schließlich an das Stift Wilhering verkauft. Mit Kaiser Maximilian I, der als „letzter Ritter“ galt, endet das Mittelalter. 

Wir wollen an dieser Stelle auch unseren zweiten Ausflug in die Geschichte Leondings vom Mittelalter bis zur Neuzeit abschließen. Wer die Geschichte unserer schönen Stadtgemeinde hautnah erleben will, kann bei einem ausgedehnten Spaziergang – vorbei an alten Gehöften, Anwesen und Ortschaften – in die Vergangenheit eintauchen. Auch ein Besuch im „Turm9 – Stadtmuseum Leonding“ – sobald es wieder möglich ist – ist eine lohnenswerte Zeitreise durch unsere jahrhundertealte Geschichte.

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