Osterhasen gibt es in der Enzenwinklerstraße in Leonding zur Genüge. Seit 1967 züchtet Helmut Haim mit Erfolg Rassekaninchen, wie zum Beispiel Klein-Chinchilla (Rassesieger 1970), Farbenzwerge (grau), Holländer Kaninchen, Hermelin, Sachsengold, Zwerg-Widder (blau oder thüringerfarbig), Fuchszwerge (weiß), Zwergwidder (weiß) oder kastanienbraune Lothringer. Viele von uns kennen den sympathischen 80-jährigen von der jährlichen Ostereiersuche, wo er mit seinen flauschigen Kaninchen im Streichelzoo für Unterhaltung sorgt (wurde heuer coronabedingt leider abgesagt).
Züchter mit Leib und Seele
Das Züchten liegt dem Leondinger im Blut: „Ich bin bei den Großeltern mit vielen Tieren aufgewachsen und habe bereits in der Schule weiße Mäuse gezüchtet und verkauft. Später habe ich dann Kanarienvögel gezüchtet und über 70 Obstbäume kultiviert“, erzählt der Kaninchenzüchter. Für ein lebensbestimmendes Hobby wie dieses braucht es die richtige Partnerin an seiner Seite: „Ohne meine Frau wäre das Kaninchenzüchten nicht machbar. Wir sind seit 60 Jahren verheiratet und ich sage immer: Wir haben beide unsere Eigenheiten, denn ich züchte Kaninchen und sie hat dafür über 100 Kakteen. Da passen wir wohl gut zusammen“, schmunzelt Haim.
Der Europameister aus Leonding
Helmut Haim wurde im Laufe seines Lebens mit zahlreichen Preisen für seine Rassekaninchen ausgezeichnet: Mehrmals wurde er zum Europameister gekürt – für seine einstige Lieblingsrasse Sachsengold war er sogar Europa-Champion – und er wurde oftmalig Bundesmeister, Landesmeister, Süd-Ost-Meister, Mühlviertel-Meister, Donauschausieger und Vereinsmeister sowie Ehrenmeister der österreichischen Kleintierzucht. Bei der Prämierung wird auf zahlreiche Faktoren wie zum Beispiel Gewicht oder Fellqualität geachtet.
„Wie schreibt man Urlaub?“
Für seine einst gezüchteten roten Sachsengold-Kaninchen war er unter den Züchtern weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt – von Deutschland über Tschechien bis in die Schweiz ereilten ihn die Anfragen. Das Kaninchenzüchten ist ein sehr abwechslungsreiches Hobby: Während im Winter nur sechs weibliche und zwei männliche Kaninchen bei ihm anzutreffen sind, so wird es ab dem Frühling richtig turbulent. Bis zu 30-40 Kaninchen treiben im Sommer bei ihm ihr Unwesen. Diese werden dann tätowiert, für diverse Schauen aussortiert oder auf Kleintiermärkten verkauft. Kraft und Unterstützung gibt ihm die starke Partnerschaft zu seiner Frau. „Alleine könnte ich nie eine Kaninchenzucht stemmen, da braucht man schon guten Rückhalt und eine verständnisvolle Partnerin“, freut sich Haim, der heuer die diamantene Hochzeit mit seiner Gattin feiern darf. „Unsere Kaninchen werden täglich genau um 16:00 Uhr gefüttert. Bin ich einmal krank, erledigt das meine Frau. Urlaub kennen wir nicht. Dafür reisen wir sechs bis sieben Mal im Jahr zu den diversen Veranstaltungen für Kaninchenzüchter“, freut sich Haim über den starken Rückhalt seiner Frau. Wir wünschen den beiden noch viele schöne gemeinsame Jahre und dass auch künftig noch zahlreiche Osterhasen in der Enzenwinklerstraße ihr Unwesen treiben dürfen!