Eines ist sicher: Abfalltrennung bringt viele Vorteile – und das nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Geldbörse. Denn was wir als sogenannten „Müll“ verstehen, umfasst mitunter auch wertvolle Stoffe, die – wiederverwertet – Ressourcen sparen und damit auch zum Schutz der Umwelt und des Klimas beitragen. Thomas Dirngrabner, Abteilungsleitung für Bauen und Recht bei der Stadtgemeinde Leonding, erklärt uns im Interview, warum Abfalltrennung wichtig ist und sich nicht nur auf unsere Umwelt, sondern auch auf uns selbst positiv auswirkt.
Warum ist es so wichtig, Abfall gewissenhaft zu trennen?
Thomas Dirngrabner: Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen wird seit mehreren Jahren der Abfall nicht mehr als Abfall verstanden, sondern vorwiegend als Wertstoff. Dies ist auch begleitet von den Bemühungen und Vorgaben fürs Recycling. Alles, was wir aus dem Abfall an Wertstoffen entnehmen können, muss nicht als Ressource abgebaut werden und anderweitig erzeugt werden. Dies führt direkt zum zweiten Grund: Es ist einfach kostengünstiger, den Abfall weniger nachzubearbeiten und Fehlwürfe aus dem Abfall nachträglich zu entfernen. Dies wirkt sich dann mittelbar auch auf die Abfallgebühren aus.
Haben Sie Tipps zur Abfalltrennung unsere Leondingerinnen und Leondinger?
Thomas Dirngrabner: Es gibt zahlreiche Anleitungen zum richtigen Mülltrennen, die über den Bezirksabfallverband zur Verfügung gestellt werden. Informationen zum Mülltrennen findet man auch auf unserer Website. Das Wichtigste ist natürlich die Abfallvermeidung. Abfall, der nicht entsteht, muss auch nicht entsorgt werden. Aus der Praxis ist es am wichtigsten, auf die häufigsten Abfallfraktionen zu achten. Dies sind Restabfall in die Restabfalltonne, biogener Abfall (auch Speisereste) in die Biotonne und Altpapier in die Altpapiersammlung. Dies lässt sich in jedem Haushalt ohne erheblichen Aufwand umsetzen und spart in Summe erhebliche Kosten.
Welche Fehler passieren beim Abfalltrennen am häufigsten?
Thomas Dirngrabner: Aus den Abfallanalysen ist bekannt, dass ca. ein Viertel des Restabfalls aus biogenem Material besteht. Der Restabfall geht in der Regel in die thermische Verwertung, d.h. er wird verbrannt, das biogene Material könnte jedoch auf anderem Wege gut verwertet werden.
Warum müssen Problemstoffe fachgerecht entsorgt werden?
Thomas Dirngrabner: Problemstoffe haben die Eigenschaft, dass sie bei nicht fachgerechter Entsorgung mitunter erhebliche Umweltbelastungen hervorrufen können. Schon aus diesem Grund sollte auf eine fachgerechte Entsorgung geachtet werden. Manche Problemstoffe können bei unsachgemäßer Handhabung oder Lagerung aber auch gefährlich sein.
Ist eine Abfalltrennung in Österreich Pflicht?
Thomas Dirngrabner: Ja, die Abfallwirtschaftsgesetze regeln die Verpflichtung zur Abfalltrennung. Wesentlich wichtiger als diese Verpflichtung wäre jedoch das Bewusstsein bei allen Leuten, dass Abfalltrennung eine positive Auswirkung auf die Umwelt hat, die ohne großen Aufwand zu erzeugen ist. Je besser die Abfalltrennung funktioniert, umso billiger werden auch die Systeme. Die Sammelsysteme werden letztlich über die Abfallgebühren finanziert.
Mehr Infos rund ums Thema Abfalltrennungen unserer schönen Stadtgemeinde finden Sie auf unserer Website!