Im 13. Jahrhundert wird in einer Urkunde namens „Charta Otononis de Londorf achidiaconi“ zum ersten Mal der Name „Gugenperge“ erwähnt. Aus dieser Zeit stammt wohl auch der heutige Name Gaumberg, denn dieser leitet sich höchstwahrscheinlich vom Personennamen „Gugo“ ab. Bodenfunde aus verschiedenen Epochen weisen allerdings auf eine prähistorische Besiedlung hin. Die Anordnung der Fluren im Franziszeischen Kataster lässt auf eine frühe bairische Besiedlung im Zentrum schließen.
Bedeutende Gebäude aus früheren Zeiten
Das Nussböckgut wird 1323 erstmals namentlich im Urbar von Ebelsberg als „feodo in Nuzpach“ erwähnt und prägt durch die Jahrhunderte zusammen mit den Althäusern „Untergaumberger“ und „Obergaumberger“ das Bild der Ortschaft. Letzteres brannte im Jahr 1909 leider ab und wurde später durch die Siedlung „Neuhäusl“ ersetzt. Zudem standen auf Gaumberger Gebiet einst drei Türme der Maximilianischen Turmlinie. Die Petronella (Turm Nr. 6), Eulalia (Nr. 7) und Margaretha (Nr 8) sind heute allerdings nicht mehr sichtbar.
Gaumberg wächst und wächst
Nach dem Bau der Kaiserin Elisabeth-Bahn im Jahr 1858 begann eine rege Siedlungstätigkeit entlang der Bahnstrecke. Die Errichtung der Bahnhaltestelle der Westbahn um 1880 und der Bau der Linzer Lokalbahn 1911 waren für ganz Leonding von große Relevanz. Durch den guten Anschluss kamen bis 1940 über 60 neue Hausnummern hinzu. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde weiter gebaut und heute sprechen wir von einer Bevölkerungsdichte von über 2.000 Einwohnerinnen und Einwohner pro km². Damit liegt Gaumberg weit über dem Durchschnitt der anderen Leondinger Ortschaften.
Hochwasserschutz in Gaumberg
Gaumberg wird von den Leondinger Bächen stark geprägt. Der Grundbach, der den nördlichen „Leondinger Bach“ und „Grummbach“ aufnimmt und in den Linzer Füchselbach mündet, durchfließt die Region. Durch die Jahrhunderte gab es immer wieder große Hochwasser, für die umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen notwendig waren. So wurde beispielsweise der Füchselbach in Gaumberg durch umfassende Sanierungsarbeiten in einem großen Kanal untertunnelt.
Spargel und Wein aus Gaumberg
Die Familie Velchovsky betreibt das Nussböckgut nun bereits viele Jahre und das mit großem Geschick, wie an der hervorragenden Qualität der Weine und des Spargels nur unschwer zu erkennen ist. Das Besondere an ihrem Betrieb ist unter anderem die nachhaltige Bewirtschaftung. Die Familie setzt sich hohe Qualitätsansprüche und wirtschaftet weit über den Anforderungen der Güte- und Biosiegel hinaus. So wird beispielsweise bewusst auf Plastikfolien im Spargelanbau verzichtet, um Unmengen an Plastikmüll zu vermeiden. Die Spargelsaison wird in Gaumberg traditionellerweise am ersten Montag im Mai mit einem großen Spargelfest für die Kundinnen und Kunden eröffnet.
Die Leondinger Oldtimer (Feuerwehr)
1986 wurde in Gaumberg ein ganz besonderer Verein gegründet. Unter dem offiziellen Namen „1. Gaumberger ATOM FSC 2000“ kennt man die Oldtimerfeuerwehr allerdings kaum. Die „Freunde der Feuerwehr“ haben sich zum Ziel gesetzt, alte Gefährte und Gerätschaften der Feuerwehr zu restaurieren. Wenn es wieder einmal gelingt, ein uraltes Feuerwehrauto zum Laufen zu bringen, ist die Freude bei den gemeinsamen Oldtimerausfahrten in Leonding natürlich umso größer.
Einkehren, genießen & feiern in der Buschenschank
Wie bereits erwähnt, befand sich in Gaumberg der achte Wehrturm der Turmlinie. An diese Gemäuer erinnert heute noch die Buschenschank mit ihrer turmähnlichen Form. In gemütlichem Ambiente genießen die Gäste hausgemachte Schmankerl und dürfen aus einer exquisiten Getränkekarte auswählen. Im Weinschrank der Betreiber haben einige Flaschen übrigens einen sehr kurzen Anfahrtsweg. Das Nussböckgut und die Buschenschank trennt nämlich lediglich ein Kilometer.
Quelle: Festschrift 40 Jahre Stadt Leonding: LEONDING - SCHÖN, HIER ZU LEBEN (2015), Über Leonding - Stadt Leonding, Gerhard Tolar