Aufgrund der Coronakrise ist das 2021 leider nicht möglich, doch wie man in Zeiten wie diesen dennoch das Lachen nicht verlernt, weiß EI-LI-SCHO-Präsident Hannes Seemayr.
Man erkennt sie an ihren Uniformen und dem schelmischen Ausdruck im Gesicht: Die Faschingsgilde EI-LI-SCHO Rufling hat es sich zum Ziel gemacht, im Fasching das langjährige Brauchtum des Narrentreibens hochzuhalten und den Leondinger Bewohnerinnen und Bewohnern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Regiert wird die Faschingsgilde von einem eigenen „Parlament“, an dessen Spitze der Präsident Hannes Seemayr steht. Der sogenannte „11er“-Rat kümmert sich um die organisatorischen Belange und alles, was im Narrenreich so vor sich geht. Die leidenschaftlichen Tänzerinnen der Kinder-, Jugend- und Prinzengarde präsentieren jährlich ihre Garde- und Showtänze und stechen dabei besonders durch spektakuläre Hebefiguren und Beinwurfreihen hervor. 16 Kindergardemädchen zählen zu den jüngsten Närrinnen, die bereits im zarten Alter von sechs Jahren begeistert das Tanzbein schwingen. Mit zehn Jahren wechseln die Mädchen dann zur Jugendgarde, diese freut sich gerade über begabte 23 Gardemädchen. Mit 15 Jahren starten die Mädchen in der Prinzengarde, viele der aktuell 16 Tänzerinnen kennen sich schon seit der Kinder- und Jugendgarde. „Die Gardemädchen verbindet oftmals eine langjährige Freundschaft, was sie zu einem starken Team macht, welches für das Vertrauen bei Hebefiguren und Akrobatikeinlagen extrem wichtig ist”, sagt Hannes Seemayr, der sehr stolz ist, dass sich die Zahl der Gardemädchen in den letzten Jahren immer stetig gehalten hat. Seit vier Jahren ergänzt außerdem auch eine Marschtanzgruppe die große Faschingsgilde. Aktuell tanzen dort 13 Mädchen der Jugendgarde, die sich bereits viermal für die Europameisterschaften qualifizieren konnten.
Schalmeien – einzigartig
Über die Region hinaus bekannt ist der einzigartige Schalmeienzug, mit seinen aktuell 28 Musikerinnen und Musikern. Auf ihren Schalmeien (=Blasinstrument) und Trommeln wird für fröhliche Klänge gesorgt, die vielleicht etwas ungewohnt klingen, wenn man diese noch nie gehört hat: „Wir sind ganz stolz darauf, die Faschingsgilde mit dem einzigen Schalmeienzug Österreichs östlich von Vorarlberg zu sein“, freut sich Seemayr über die musikalischen Frauen und Männer. Alle vier Jahre werden ein neues Prinzenpaar und ein Kinderprinzenpaar gekürt. Dieses übernimmt am 11.11. die Regentschaft für die Faschingszeit, was in der Regel mit der Schlüsselübergabe im Rathaus startet. Aufgrund der Coronakrise wurde der Schlüssel heuer erstmals virtuell an Prinz Christian I. der funkelnden Karossen und seine Prinzessin Petra I. ins Reisen verschossen, übergeben. Als Kinderpaar tragen derzeit nach wie vor Prinzessin Sophie I. von Flötenmelodie und ihr Prinz Maximilian I. vom Bergenland die Krone. Doch wie wird das Kinderprinzenpaar eigentlich ermittelt? „Der Präsident beobachtet immer und überall, wer sich für diese lustige und repräsentative Tätigkeit durch seine Art und sein Wesen empfiehlt und spricht diese dann unter großer Geheimhaltung an. Es gibt aber auch immer wieder Tipps aus den Reihen der Mitglieder. Die letzte Entscheidung wird dann vom Präsidenten mit ein oder zwei Vertrauensperson getroffen und wird dann bis zum 11.11. streng geheim gehalten. - Wer das „große“ Prinzenpaar wird, war auch oftmals schon für die eigenen Kinder eine Überraschung!“, schmunzelt Maria Binder, die sich um die PR-Arbeit der Faschingsgilde kümmert.
Keine Veranstaltungen im Coronajahr
Die Gesundheit der Mitglieder steht an oberster Stelle, daher fanden auch im Coronajahr keine Veranstaltungen der Traditionsgilde statt. Damit der Spaß nicht zu kurz kommt, wurden interne Online-Challenges, wie Schneemann bauen – natürlich stilecht mit Narrenkäppi – veranstaltet. Die große Schar an Gardemädchen kann derzeit ihre akrobatischen Einlagen nur im Online-Training üben. Dennoch ist es wichtig, auch in Zeiten wie diesen positiv zu denken, dafür rät der Experte für alles Närrische: „Weiter positiv denken und zuversichtlich bleiben! Dann können wir uns auf die - mit Sicherheit wieder kommende – Normalität und die damit verbundenen Feste und Veranstaltungen freuen. Mit Familie und Freunden immer in „engem“ Kontakt bleiben – natürlich soweit es die aktuelle Lage gerade erlaubt! Falls man sich nicht persönlich treffen kann, helfen häufigere Telefonate und Videocalls. Früher waren es vermehrt persönlich erzählte Witze, die uns zum Lachen brachten und natürlich auch die vielen Faschingsveranstaltungen wie Bälle, Umzüge oder ein Gschnas. Momentan ist es vermehrt der virtuelle Witz (per Video oder Foto), der uns via WhatsApp oder ähnlichen Kanälen zum Lachen bringt! Auch Ironie und Sarkasmus bringen uns zum Lachen.“ Fazit: Unsere Faschingsnärrinnen und Faschingsnarren verlieren ihren Humor ganz bestimmt nicht und freuen sich schon jetzt auf den nächsten Fasching. So heißt es auf der EI-LI-SCHO-Facebook-Seite: „Da Lockdown druckt die Menschheit nieda, Sogar de Narren werd‘n da leicht zwida. Corona zerrt an unsere Nerven. Weil ma jetzt fast nix macha derfn. Do wart’s a wenig !, ...wir kemman wieder!“ In diesem Sinne einen frohen Faschingsdienstag!