Renommierte Kulturwettbewerbe wie der Leondinger Sprichcode bringen regelmäßig außergewöhnliche Nachwuchs-Talente zum Vorschein. Die Arbeiten der jungen Menschen, die heuer zum Thema „random“ eingereicht wurden, machten es der Jury nicht einfach, die Gewinner:innen zu küren. Gemäß dem bewährten Sprichcode-Konzept wurden die jungen Kreativen – die keine Vorkenntnisse haben müssen – auch dieses Mal bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Projekte von echten Profis begleitet. So gab es vorab spannende KUVA-Workshops zu Sprache mit Gundi Haigner (Wien), zu Fotografie mit Helga Traxler (New York) sowie Workshops in Linzer Schulen zu Sprache mit Fabian Navarro (Wien) und zu Fotografie mit Ness Rubey (Linz).
Vielzahl an Einreichungen aus ganz Österreich
Zahlreiche Jugendliche aus ganz Österreich reichten Projekte ein. Entgegen des Themas „random“, erfolgte die Preisvergabe nicht zufällig, sondern durch eine handverlesene Jury. Die Sprachjury bildeten Mieze Medusa, Sarah Rinderer und Andreas Unterweger und die Fotojury bestand aus Stefanie Moshammer, Mafalda Rakoš und Hasan Ulukısa. Dabei wurden alle Einreichungen in Gruppen (14-16, 17-20 und 21-25 Jahre) je nach Kategorie besprochen und bewertet. Die Gewinner:innen wurden im Juni gekürt, noch bis zum 16.7. sind die Werke im Rahmen einer „Best Of“-Ausstellung in der 44er-Galerie zu sehen. Die sehenswerte Ausstellung bietet einen breiten und interessanten Einblick in die künstlerischen Ausdrucksformen der Jugendlichen und endet am Sonntag mit der „Pick your Pic“-Aktion — dabei pflücken die jungen Künstler:innen ihr eigenes Werk zum Finale der Ausstellung selbst von der Galeriewand.
Die Köpfe im Hintergrund
Dass Kulturveranstaltungen wie diese so großartig über die Bühne gehen, verdanken wir nicht nur den Künstler:innen, sondern auch vielen helfenden Händen im Hintergrund. Einer von ihnen ist Lukas Jakob Löcker, der sich als Projektleiter darum kümmert, dass alles rund läuft: „Ich durfte den Sprichcode als Projektleiter im Oktober 2022 von Sarah Schnauer als ihre Karenzvertretung übernehmen und seither teilweise updaten oder weiterentwickeln. Das ist auch gleichzeitig ein Punkt, der mir an meiner Arbeit in der KUVA sehr gefällt — ich habe ein bereits etabliertes Projekt übernommen und zusätzlich die Freiheit, aus meiner Expertise heraus Entscheidungen zu treffen, die der Entwicklung solch eines tollen Formats nützlich sein können. Meine Tätigkeit verstehe ich demnach wirklich hauptsächlich als Unterstützung für Jugendliche in deren kreativen Entwicklung — also quasi die Realisierung eines Plädoyers für jugendliche Kreativität in Wort und Bild“, erzählt der sympathische Projektleiter, der sich von der Qualität und Fülle der eingereichten Arbeiten begeistert zeigt: „Ich war überrascht über die große Anzahl an Einreichungen und auch, dass Jugendliche aus ganz Österreich von Vorarlberg bis Wien mitgemacht haben. Das spiegelt zum einen die Relevanz unseres Anliegens wider, aber zum anderen auch das hohe Interesse junger Menschen einfach ihren Output präsentieren zu können – gerade auch abseits der Socials. Mich hat zusätzlich wirklich beeindruckt, dass sie vielfach sehr ehrlich gezeigt haben, was ihre Lebensrealität aktuell ausmacht und somit eigentlich Einblick in recht persönliche Themen, Gedanken und Gefühle geben — Authentizität beeindruckt mich.“
Leonding – eine Stadt für Jugend & Kultur
Leonding ist eine Stadt für Kulturschaffende und -fans, davon ist Löcker überzeugt: „Also wenn eine Reisegruppe aus Rankweil fast neun Stunden zu einem lokalen Kulturevent anreist, das gerade mal zwei Stunden dauert, dann sagt das eigentlich schon alles! Jetzt aber im Ernst, für eine Stadtgemeinde von der Größe Leondings wird hier ein wirklich hochqualitatives kulturelles Angebot realisiert — sehr oft auch wirklich am Puls der Zeit, wie man aktuell an der breiten medialen Thematisierung des Kulturguts Papier sieht, zu dem die KUVA im Turm 9 Stadtmuseum gerade eine spannende Sonderausstellung zeigt.“
Die Sprichcode 2023-Gewinnerinnen:
SPRACHE
- Stefanie Bürger »Random« | 14-16 Jahre
- Lara Rachbauer »Punkt malen« | 17-20 Jahre
- Valentina Pirklbauer »Die mit dem Zufall würfelt | 17-20 Jahre
- Inga Morawski »22 Minuten« | 21-25 Jahre
FOTOGRAFIE
- Rafaela Tschann »Mana tuan nur d'henna« | 14-16 Jahre
- Anja Stiftinger »pieces and extracts«. | 17-20 Jahre
- Paola Lesslhumer »& who are you to decide?« | 21-25 Jahre
Weitere Infos:
„Best of“ – Ausstellung in der 44er Galerie (noch bis 16.7., Eintritt frei)
Öffnungszeiten:
Do 14—18 Uhr
Fr 14—18 Uhr
Sa 14—18 Uhr
So 10—16 Uhr