Reith liegt südöstlich des Leondinger Stadtzentrums und ist Teil der Katastralgemeinde Leonding. Die Ortschaft grenzt an Leonding, Hart, Doppl-Hart, Felling, Jetzing und Bergham. Das Dorf Reith liegt auf einer Fläche von 1,18 km² und trägt somit ein Zwanzigstel zur Gesamtfläche von Leonding bei. Abgegrenzt wird die Ortschaft auf von der Kreuzung der alten Straßen, der Hochstraße (heutige Paschinger Straße) und der Ochsenstraße (heutige Limesstraße).
Von Růt zu Reith
Růt – so soll die Ortschaft damals genannt worden sein. Die Altortschaft wird im Jahr 1067 erstmals urkundlich erwähnt. Ein Jahrhundert später im Jahr 1252 wird im Stift Wilhering ein Schriftstück verfasst, in der ein deutlicher Hinweis zur Entstehung von Reith zu lesen ist. Es wird ein Gut und eine Neugründung in der Nachbarschaft, die auch Růt genannt wird, erwähnt. Dieses Růt kommt vom althochdeutschen Wort Riute und bedeutet wörtlich übersetzt Rodung. Dies wiederum deutet auf die im 11. und. 12. Jahrhundert stattgefundenen Rodungsarbeiten hin. Die Rodungen erfolgten im Zuge einer Siedlungsverdichtung, als man auch in ungünstigere Lagen vordringen wollte. Interessanterweise wurden den Rodungsbauern damals als Ausgleich für die Strapazen gewisse Privilegien zuerkannt.
Es wird vermutet, dass nachdem die Römer die Gegend verlassen haben und vielleicht eine Restbevölkerung verblieb, die Gegend verödete und für die Neubesiedlung nochmals gerodet wurde. Auf die frühere Bevölkerung der Ortschaft Reith durch die Römer und Bayern deuten außerdem die gefundenen Grabstätten hin. Zu den Funden zählen ein Körpergrab der Römerzeit sowie bajuwarische Bestattungsplätze an der Hochstraße und ein Gräberfeld beim ehemaligen Bahnhofsgasthaus.
Der „Jetzinger Wachter“
Ab den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entsteht entlang der alten Hochstraße eine neue Siedlung – Neu-Reith. Das neue Wohngebiet sorgte für einen raschen Anstieg der Reither Bevölkerung und gleichzeitig für ein stärkeres Verkehrsaufkommen. Besonders unfallträchtig war die Kreuzung der Hoch- und der Ochsenstraße. 1858 wurde die Kaiserin Elisabeth Westbahn genau durch diese Straßenkreuzung gebaut. Dort wurde eine Bahnwächterstation errichtet, welche übrigens heute noch steht. Der Unfallhäufungspunkt wurde durch aufwändige Brückenbauten für Bahn und Straße entschärft. Im Volksmund nennt man diese Stelle "Jetzinger Wachter".
Reith ab Hof
Die Leondinger Bevölkerung erfreut sich über zahlreiche ab Hof Betriebe, die die Nahversorgung im Ort sicherstellen. In Reith selbst werden von Familie Mistelbacher seit mehr als 40 Jahren Erdäpfel angebaut. Der beliebte Leondinger Familienbetrieb Humer z’Reith bietet neben Gemüse außerdem frische Eier von glücklichen Hühnern, diverse Säfte, Schnäpse, Most und noch viele weitere Köstlichkeiten an.
Laufen, wandern & walken in Reith
Auch Wanderbegeisterte kommen in der Leondinger Ortschaft Reith auf ihre Kosten. Hindurch gehen nämlich zwei sehr bekannte Lauf- und Wanderrunden. Zum einen kann die Staudachrunde mit einer Länge von 7,75 km gewählt werden und zum anderen können noch motivierte Sportlerinnen und Sportler die Kürnbergrunde mit 8,96 km bestreiten. In beiden Fällen überzeugt die wunderschöne Leondinger Landschaft und die abwechslungsreiche Natur.
Quelle: Festschrift 40 Jahre Stadt Leonding: LEONDING - SCHÖN, HIER ZU LEBEN (2015), Über Leonding - Stadt Leonding, Gerhard Tolar