Eine Ortschaft stellt sich vor: Haag

Unsere Ortschaftsvorstellungen gehen weiter: Heute dürfen wir eine der bevölkerungsreichsten Ortschaften der Stadtgemeinde Leonding präsentieren. In diesem Beitrag erfährst du alles über Haag, von der Erstnennung bis zum heutigen Tag.

Fotos: Stadtgemeinde Leonding
Weide beim Jaglwiesergut
Jaglwiesergut
Der Haager Kindergarten
Einer der Haager Spielplätze

Als ein „Her Heinrich von Hag“ im Jahr 1290 eine Rechtssache zu bezeugen hatte, tauchte der Name der Ortschaft erstmals auf. Im Althochdeutschen bedeutet Haag so viel wie „kleines Gehölz mit Dorn- und Heckenbeständen“. Daran erinnert auch heute noch der Gehöftname „Dornleitner“. Des Weiteren entstehen damals fünf große Güter: Antoni, Lehner, Baur, Jaglwieser und Lahrnhauser. Über sieben Jahrhunderte bleiben die Höfe bestehen, bis sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach und nach verkauft wurden. Die Gründe des Baurn-Guts im Bereich der heutigen Herderstraße und Thomas Mann-Straße wurden ab 1906 für Siedlungshäuser der Eisenbahner abgetreten.

Heute wird Haag auf der Nord- und Ostseite von zwei wichtigen Bahnstrecken, der West- und der Pyhrnbahn, eingegrenzt. Damals gehörte noch ein Teil jenseits der Pyhrnbahn zu Leonding, dieser wurde jedoch 1938 an Linz abgetreten. Auf der Leondinger Seite entstanden später die sogenannten Flaksiedlungen, in denen Flak-Offiziere wohnten. Ab 1952 entsteht ein Barackenwohnlager für Flüchtlinge, was später zu einer großen Wohnhausanlage der „Bautreuhand“ wurde.

Haag wächst weiter

Entlang der Welser Straße wurden im Laufe der Zeit zahlreiche Betriebe errichtet, die kurzerhand viele Arbeitskräfte nach Haag lockten. Nach und nach entwickelte sich diese Strecke zu einer wichtigen Verkehrsader, welche ab 2013 durch die Straßenbahnanbindung ergänzt wurde.

Die vielen Arbeitsplätze, das gute Verkehrsnetz und die Nähe zur Landeshauptstadt sorgten für einen rasanten Bevölkerungsanstieg. Auch die Sprengung der Harter Plateau Häuser im Jahr 2003 hatte zur Folge, dass viele Leondingerinnen und Leondinger die Ortschaft wechselten und im benachbarten Haag ein neues Zuhause fanden. So wird schnell ein eigenes Schulzentrum benötigt, welches 2005 seine Pforten für die ersten Haager Schulkinder öffnete. Mittlerweile beheimatet Haag noch dazu eine Ganztagsschule und ein Hort.

Haag – Schön, hier zu leben.

Nicht nur für Schülerinnen und Schüler hat Haag einiges zu bieten. Die bereits erwähnten Wohnungen der Flak-Offiziere wurden ab 2000 in einen Aktivtreff, früher Tagesheimstätte genannt, und in ein Eltern-Kind-Zentrum umgebaut, in dem auch heuer wieder zahlreiche Vorträge, Workshops und Veranstaltungen für den Austausch zwischen Eltern und Expertinnen und Experten stattfanden. Dieses Jahr steht noch so einiges am Programm. Interessierte können gerne einen Blick in das EKiZ-Programm werfen. Die etwas ältere Leondinger Bevölkerung freut sich im Aktivtreff Haag über ein abwechslungsreiches Programm. Auch die ganz Kleinen finden im Haager Kindergarten einen schönen Platz mit familiärem Charakter. Bei Groß und Klein beliebte Treffpunkte sind die Spielplätze im Stadtpark und am Larnhauserweg. Über tolle, neue Spielgeräte freuen sich außerdem die Haager Schulkinder, denn die Stadtgemeinde Leonding hat den Schulgarten in den Sommerferien neugestaltet. Ein neuer Kletterturm, eine Doppelschaukel, ein Reck, eine Sitzpyramide, eine Balancieranlage und vieles mehr laden zum Bewegen und Spielen ein!

Der berühmte Käufer des Jaglwieserguts

Wie so viele der damaligen großen Gehöfte bekam auch das Jaglwiesergut 1911 einen neuen Besitzer, der weit über die Grenzen Leondings bekannt war. Der aus Ludwigsburg in Baden-Württemberg stammende Carl Franck, der jüngste der Brüder Franck, übernahm 1883 die Leitung des österreichischen Standorts des Familiengeschäfts und kaufte einige Höfe in der Nähe von Linz auf. Das Unternehmen fokussierte sich auf einen für die breite Masse erschwinglichen Kaffeeersatz, den sie aus der Zichoriewurzel gewannen. Als die Pflanze in der Region bekannt wurde, sprangen damals alle auf diesen Zug auf, so wurde auch in Leonding Zichorie gepflanzt. Berühmt wurde die Familie Franck vor allem durch die umfangreichen Sozialleistungen für die Arbeitskräfte. Der von Männern geführte Frauenbetrieb glänzte durch Wohnhäuser für Angestellte, eine Schule und einen eigenen Werkskindergarten. Eine „Franckarbeiterin“ oder ein „Franckarbeiter“ zu sein, war einst ein besonderes Statussymbol.

Ein florierender Stadtteil

Haag ist nicht nur ein ausgezeichneter Wirtschaftsstandort, sondern auch ein beliebter Wohnort. Die tolle Infrastruktur und das gut angebundene öffentliche Verkehrsnetz kommen den Haager Bürgerinnen und Bürgern zu Gute. Der Ortsteil zeichnet sich weiters durch einen guten Zusammenhalt und Freundlichkeit der Menschen aus. Die Stadtgemeinde Leonding sorgt für eine belebende Stadtentwicklung, weshalb es im wahrsten Sinne heißt: Haag – Schön, hier zu leben!

 

Quelle: Gerhard Tolar

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