Wie viele andere Leondinger Ortschaften wird auch Buchberg erstmals im Passauer Urbar von 1324 erwähnt. Von „In der Puchliten“ und „Ortolfus de Puch“ ist hier zu lesen. Auch der „Lindmayr“ – das „Guet unter der Lindn bay der aw“ nahe dem späteren 10er Turm hatte in mittelalterlichen Zeiten längst Bestand.
Die Jüngste unter den Ortschaften
Im Jahr 1930 wurden einige Gründe in Leonding parzelliert, woraus sich schließlich das Dorf Buchberg bildete. Die ersten Häuser der Buchberger Siedlung entstanden vor allem auf Bauparzellen früherer Flureinheiten von Leondinger Bauernhöfen. Das Leondinger „Mayrhansengut“ und „Ortmayrgut“ verloren beispielsweise bei der Zerstückelung ihre Holzgründe am Buchberg. Fünf Jahre später wurde die neue Häuserlandschaft von insgesamt sieben Häusern und mehr als 30 Personen durch einen Gemeinderatsbeschluss offiziell die 22. Leondinger Ortschaft.
Das Buchberger Holz
Der heutige Name der Ortschaft lässt sich wohl durch den ausgedehnten Buchenwald in früheren Zeiten auf diesem Gebiet erklären. Große Teile des Buchberger Holzes wurden allerdings schon bei den Bauarbeiten der Maximilianischen Turmlinie Nummer 8, 9 und 10 um 1832 gerodet. Endgültig verschwand das Holz bei der Parzellierung in den 30er Jahren.
Turm 9 – Stadtmuseum Leonding
Schlechte Erfahrungen in Napoleonischen Kriegen bewegten Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este 1830 dazu, die imposante Befestigungsanlage mit 32 Verteidigungstürmen um Linz zu errichten. Neun davon befanden sich auf heutigem Leondinger Stadtgebiet. So auch der noch erhaltene Turm 9, der heute das Stadtmuseum beherbergt. 1999 ins Leben gerufen gehört das Stadtmuseum nun sicher zu den beliebtesten Leondinger Sehenswürdigkeiten. Auf die Besucherinnen und Besucher wartet ein Ort längst vergangener Kultur. Besonders sehenswert ist die „Leondine“, die älteste, derzeit bekannte Oberösterreicherin. Das Mädchen aus der Steinzeit wurde 1994 bei archäologischen Grabungen an der Paschinger Straße entdeckt und darf seit vielen Jahren im Turm 9 – Stadtmuseum Leonding wohnen.
Für Hobby-Geologinnen und Geologen:
Vor etwa 300 Millionen Jahren haben erdtektonische Kräfte bei der sogenannten variszischen Gebirgsbildung das Grundmaterial mit großem Druck und hohen Temperaturen gehoben und gefaltet. Für das so entstandene metamorphe Gestein in unserem Bereich hat sich die Bezeichnung Perlgneis eingebürgert. Ein hohes und schroffes Gebirge war entstanden und in Millionen von Jahren abgebaut. Verwittertes Bodenmaterial – übrigens gute Basis für ertragreiche Erde – findet man ringsum. Jüngere Ereignisse wie Meeresüberflutungen, Eiszeiten und Wasserläufe überdecken die Oberfläche, nur der Kürnberg und der Buchberg schauen heraus. Wenn man auf der Imbergstraße den Buchberg „besteigt“ und am südlichen Ende zur Firma WIBAU absteigt, lassen sich die Gesteinsschichten im Erdinneren besonders gut bestaunen. Hier befindet sich nämlich ein aufgelassener Steinbruch mit einer fast senkrecht stehenden Felswand, die einen Querschnitt über den obersten Teil des Felses freilegt.
Buchberg – Schön, hier zu leben.
Seit den 30er Jahren steigt die Einwohnerzahl von Buchberg ständig an. Die Bevölkerungsdichte ist inzwischen auf 962 Einwohnerinnen und Einwohner pro km² angewachsen. Die Südlage ist nur einer der vielen Gründe, weshalb Buchberg ein beliebtes Wohngebiet ist:
- Öffentlicher Verkehr: Im Halb-Stundentakt fährt der Stadtteilbus (Linie 191) von St. Martin über Buchberg nach Gaumberg.
- Buchberg-Apotheke: Wochentags hat die Apotheke am Buchberg von 08:00 bis 18:00 Uhr und samstags bis 12:00 Uhr geöffnet.
- Ärzte und Therapien: Die Buchbergerinnen und Buchberger profitieren zusätzlich von der Nähe zu diversen Ärztinnen und Ärzten sowie andere Therapiemöglichkeiten. Ein guter Überblick über das gesamte Angebot ist auf der Website der Stadtgemeinde Leonding zu finden.
Quelle: Gerhard Tolar; J.A. Kauer, Leondinger Gemeindebrief Nr. 138/1999, Seite 20 f.; leonding.at