Zeitpolster in Kinderschuhen
Durch einen Zufall hat die Leondingerin den Gründer von Zeitpolster, Soziologen Gernot Jochum-Müller kennengelernt, der sie kurzerhand zur Mitarbeit bewegen konnte. Seit rund drei Jahren gibt es das ursprünglich aus Japan stammende System nun auch in Österreich. In allen Bundesländern außer Oberösterreich konnte Zeitpolster bereits Fuß fassen, weshalb sie nun auch das oberösterreichische Betreuungsangebot unterstützen möchten. Erst vor kurzem begann Riener in Leonding ein Team aufzubauen. Für die Zeitpolstergruppe werden nun in erster Linie Personen gesucht, die sich vier bis sechs Stunden im Monat Zeit nehmen und bei der Teambildung mithelfen möchten. Auch diese Stunden werden gleich in Zeitpolster abgegolten.
Wie funktioniert Zeitpolster?
„Der große Vorteil von Zeitpolster ist, dass ich selbst für meine Zukunft vorsorgen kann“, erklärt Riener den Grundsatz der Organisation. Zeitpolster arbeitet nach dem Motto: „Heute helfe ich. Morgen wird mir geholfen.“ Viele Menschen machen sich darüber Gedanken, wer ihnen im Alter helfend zur Seite stehen wird, beziehungsweise ob sie sich diese Hilfe dann auch leisten können. Diesen Bedenken wirkt Zeitpolster entgegen. „Menschen, die beispielsweise schon in der Pension sind, aber noch rüstig und fit sind, können bei Zeitpolster ihre Zeit und Hilfe zur Verfügung stellen. Die geleistete Arbeit wird nicht in Form von Geld ausbezahlt, sondern in einem Zeitguthaben angespart. Dieses kann später bei Bedarf selbst eingelöst werden“, erklärt die 69-Jährige. Das Tolle bei Zeitpolster ist die Möglichkeit, sich das zeitliche Ausmaß frei aussuchen zu können. Auch wenn für einen nur vier Stunden im Monat in Frage kommen, ist man als Helferin oder Helfer gerne gesehen!
Zeitpolster anlegen
Das Aufgabengebiet der Helferinnen und Helfer ist sehr breit gefächert. Oft sind es Kleinigkeiten, wie beispielsweise Fahrten zum Arzt oder der Lebensmitteleinkauf, die den Alltag von älteren Personen erschweren. Die Freiwilligen von Zeitpolster tätigen aber nicht nur Fahrdienste, auch administrative Hilfe beim allgemeinen Brief- und Schriftverkehr sowie Tätigkeiten am PC oder kleine handwerkliche Arbeiten werden gerne in Anspruch genommen. Es muss sich außerdem nicht immer um Hilfe im direkten Sinn handeln, viele Menschen ohne Angehörige freuen sich auch einfach nur über Gesellschaft.
Helfen wo's geht
„Man kann fast sagen, dass meine Familie unter dem ‚Helfer-Syndrom‘ leidet“, gibt Riener zu. Schon ihre Mutter war im Sozialbereich tätig und auch ihr Mann ist sozial engagiert. So erklärte sich Familie Riener unmittelbar nach Ausbruch des Ukraine-Krieges bereit, eine Geflüchtete bei sich aufzunehmen.
Die im Ruhestand befindliche Masseurin war auf der Suche nach einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung, bei der sie Menschen helfen kann. Ihre derzeitigen, ehrenamtlichen Aufgaben bei Zeitpolster beschränken sich zwar noch auf die Mitgliedersuche, Bewerbung und Administration, was dem Organisationstalent allerdings kein Problem bereitet.
Interessiert?
Möchtest auch du bei Zeitpolster mithelfen? Dann melde dich am besten bei Barbara Riener per E-Mail oder Telefon: +43 650 507 99 50.