Von Spaß bis Krisenbewältigung – Jugendzentrum Plateau als Wohlfühlort

Zwischen Billard und Wuzeltisch redet es sich am besten! Im diözesanen Jugendzentrum Plateau haben unsere Leondinger Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren bereits seit mehr als 40 Jahren mehrere offene Ohren bei Problemen. Ganz nebenbei lernen sie im Zuge des Projekts #TeamNächstenliebe auch, was es heißt, zu helfen, verrät uns Jugendzentrumsleiter Josef „Joe“ Hofmann.

Fotos: Jugendzentrum Plateau

Wenn sich von Montag bis Freitag am Nachmittag die Türen des Jugendzentrums Plateau öffnen, freuen sich durchschnittlich 30 bis 40 Kinder und junge Erwachsene darauf, hier eine gemütliche Zeit zu verbringen. Jugendzentrumsleiter Josef Hofmann und Jugendleiterin Silvia Auinger kümmern sich als vom Bischof gesandte Jugendseelsorger der Diözese Linz um die Jugendlichen. Ehrenamtliche Unterstützung erhalten sie dabei von Büsra Meryem Özsoy vom Europäischen Solidaritätskorps und von Marie-Louise Schmidinger, die über das freiwillige soziale Jahr mithilft. 

Die Jugendlichen kommen und gehen, wann sie wollen und den angrenzenden Sportplatz, den Freizeitraum mit Tischtennis-, Billard- und Wuzeltisch sowie den Clubraum nützen. Von Sommerfest über Weihnachtsfeier, von individuell organisierten Workshops und Vorträgen (zu vielfältigen Themen wie Polizei, Sexualkunde, Drogen, Sucht, …) bis zum gemeinsamen Musizieren sind der Kreativität an Ideen für die Freizeitgestaltung keine Grenzen gesetzt. Hier sind die Jugendlichen DJ und können ihre Musik auflegen. Neben einem zur Verfügung gestellten Budget wird vieles durch Spenden finanziert.

Handy aufladen, Uno spielen oder Lebenskrisen lösen

Das Angebot ist freiwillig und kostenlos und hat sich in unserer Stadtgemeinde schon herumgesprochen. „An unserer Bar haben wir sehr günstige Preise für Getränke und Snacks und es gibt auch immer gratis Verdünnsaft oder Tee. Wenn wir gemeinsam kochen, wird dann auch kostenlos gegessen. Während der Schulzeit haben wir einen gratis Mittagspausenbetrieb“, erzählt Josef Hofmann, der weiß, dass es für viele Jugendliche nicht leicht ist, sich etwas zu leisten. Viele von ihnen sind armutsgefährdet oder leben in Armut und suchen einen Platz zum ungezwungenen Abhängen. „In den Shoppingcentern gibt es meist Konsumationszwang – bei uns kann man einfach kommen. Es kostet kein Geld, man muss nichts kaufen, kann Internet schnorren und sein Handy laden – alles ganz entspannt“, verrät der Jugendzentrumsleiter. Ziel dabei ist es, eine offene Jugendarbeit zu machen und für die rund 30 bis 40 jugendlichen Mädchen und Burschen da zu sein. Ob ernstes Krisengespräch oder lustiges Uno-Spiel – hier ist alles möglich und mit dem Arbeiten nach neuer Autorität wird versucht, für jedes Problem gemeinsam Lösungen zu finden.

„Was uns besonders auszeichnet, ist unsere Jugendseelsorge, denn viele Jugendliche nützen zwar unsere Freizeitbeschäftigungen, aber öffnen sich uns dabei auchund wollen über ihre Probleme reden“, sagt Josef Hofmann, der es besonders schätzt, dass ihnen so viel Vertrauen entgegengebracht wird. Da kann es schon mal passieren, wenn der Schuh besonders drückt, dass Jugendliche schon vor den offiziellen Öffnungszeiten (Montag, Mittwoch und Freitag von 15 bis 19 Uhr und Dienstag und Donnerstag von 16 bis 20 Uhr, Mittagspausenbetrieb am Dienstag und Donnerstag von 12:30 bis 14:30 Uhr) an der Tür klopfen und ein Gespräch suchen. Termine mit den Betreuungspersonen können jederzeit vereinbart werden. Dann werden die Probleme besprochen und versucht, den Jugendlichen zu helfen – von der Unterstützung bei Bewerbungsschreiben bis hin zu Lebenskrisen. 

Helfen fühlt sich gut an 

„Wir arbeiten sehr viel mit Einsicht und wollen den Jugendlichen bei den Themen Grenzen und Respekt helfen. Unser Juz soll ein guter Wohlfühlort für alle sein“, sagt Josef Hofmann, der auch betont, dass sie keinen Erziehungsauftrag haben. Dadurch eröffnen sich viele Chancen für die Jugendlichen: „Wir wollen reflektieren und mit ihnen gemeinsam arbeiten oder die Jugendlichen spielerisch mit ernsten Themen konfrontieren.“

Besonders geeignet ist hierfür das Projekt #TeamNächstenliebe, bei dem die Jugendlichen mit eingebunden werden, sich freiwillig zu engagieren und mithelfen zu dürfen. Dabei werden Lebensmittel für bedürftige Menschen gesammelt. Josef Hofmann erzählt von einem besonders coolen Erlebnis: „Es ist schön zu sehen, dass die Jugendlichen dabei auch ins Spüren kommen. Kürzlich hat ein Bursch gesagt, dass es sich schon sehr gut anfühlt, jemanden zu helfen. Das sind die Momente, bei denen man merkt, dass unsere Arbeit Sinn macht, weil man die Jugendlichen mit Leuten und deren Leid konfrontiert und sie selbst erkennen, dass sie vielleicht doch eine andere Perspektive für ihr eigenes Leben wollen.“

Mit viel Vertrauen bei Problemen unterstützen

Josef Hofmann würde seinen doch sehr anspruchsvollen Job als Berufung bezeichnen, da er weiß und wertschätzt, wie viel er zurückbekommt. „Wir sind der Stadtgemeinde sehr dankbar, dass sie hinter der offenen Jugendarbeit steht und uns die Chance gibt, super mit den Jugendlichen in Kontakt zu treten. Somit können wir uns ein enormes Vertrauen erarbeiten und bei Problemen unterstützen – und es funktioniert.“ 

Respekt und Inklusion sind im Jugendzentrum Plateau besonders wichtig. Niemand wird ausgegrenzt, sagt Josef Hofmann: „Nur beim Alter sind wir streng. Es gibt ein stilles Übereinkommen, dass uns die Jugendlichen ab 20 Jahren als Gäste weiterhin besuchen können. Wir bauen ja eine Bindung zu allen auf und wollen wissen, wie sie sich weiterentwickeln. Manchmal wollen sie auch noch ehrenamtlich eingebunden werden. Schön, wenn sie sich auch als Erwachsene noch wohlfühlen bei uns.“ 

Mehr Informationen über das Jugendzentrum Plateau gibt es hier:

Zurück
Gesundheit & Soziales

Was interessiert Sie?

Dieser Blog gehört Ihnen als Bürgerin bzw. Bürger der Stadtgemeinde Leonding. Deshalb möchten wir von Ihnen wissen: Welche Themen interessieren Sie aus unserer Stadtgemeinde besonders? Worüber möchten Sie gerne mehr lesen? Wir möchten diesen Blog gemeinsam mit Ihnen weiter entwickeln und sind gespannt auf Ihre Anregungen und Ideen.

Kontakt

Stadtgemeinde Leonding
Stadtplatz 1
4060 Leonding

Tel: +43 732 6878 - 0
Fax: +43 732 6878 - 100995

E-Mail: rathaus@leonding.at

Öffnungszeiten

Bürgerservice

Montag, Mittwoch und Freitag:
07:30 bis 12:00 Uhr
Dienstag und Donnerstag:
07:30 bis 18:00 Uhr

Beratung in den Fachabteilungen (Parteienverkehr)

Montag bis Freitag:
08:00 bis 12:00 Uhr
Dienstag und Donnerstag:
zusätzlich: 16:00 bis 18:00 Uhr


Stadtteilbüro am Harter Plateau

Montag und Mittwoch:
07:30 bis 18:00 Uhr
Dienstag, Donnerstag und Freitag:
07:30 bis 12:00 Uhr

Öffnungszeiten Sozialberatung:

Montag bis Freitag:
08:00 bis 12:00 Uhr