Die Volksschule in Haag besuchen rund 240 Kinder. Mit 25 fixen Lehrerinnen und Lehrern am Standort und fünf stundenweise angestellten Lehrkräften ist eine ausgezeichnete Betreuung der Kinder sicher gestellt. Im März 2021 hat Birgit Engleder die Leitung der Volksschule Haag übernommen. Sie ist selbst Mutter von drei Kindern und weiß daher genau, wie stressig der Schulstart auch für die Eltern sein kann. Daher gibt sie uns im Gespräch nicht nur Tipps einer Lehrerin, sondern auch einer Mutter, die vor dem ersten Schultag ihrer Kinder ebenso nervös war.
Das wichtigste für den Schulstart
„Das Wichtigste ist, dass sich die Kinder auf die Schule freuen! Die Schülerinnen und Schüler können nur gut lernen, wenn sie Spaß daran haben. Deshalb ist es umso wichtiger, dass den Kindern nicht immer vorgesagt wird, dass nun der Ernst des Lebens beginnt. Die Schule soll schon im Kindergarten als ein positiver Ort vermittelt werden!“, erklärt uns Engleder. Das geht am besten, wenn wir den Kindern vor Augen führen, was sie dort alles lernen. Selbstständig Bücher lesen ist nur ein Beispiel dafür.
„Das Schönste am Lehrerin sein ist, in die strahlenden Kinderaugen zu blicken und ihnen etwas beibringen zu können.“ Gerade anfangs ist die Freude und Wissbegierde der Kleinen noch groß. Dieses Feuer darf laut der Volksschuldirektorin nicht durch unnötigen Notendruck oder Strenge gelöscht werden. Nur so behalten die Schulkinder lange die Begeisterung am Lernen!
Vorbereitungen vor Schulstart
- Den Schulweg üben: „Von großer Bedeutung ist es, den Schulweg mit den Kindern zu üben!“ Gerade anfangs soll ein längerer, sicherer Schulweg etwaigen gefährlicheren Abkürzungen vorgezogen werden. „Die schnelleren Wege entdecken die Kinder früher oder später von selbst.“ Die Diplom-Pädagogin empfiehlt den Schulweg drei Wochen im Vorfeld spielerisch zu üben. Wichtig ist, dass das Kind nicht gezwungen wird, den Schulweg abzugehen. Ansonsten entsteht bereits vor dem eigentlichen Schulstart ein Zwang und Unmut der Schule gegenüber. Deshalb schlägt Engleder vor, das Üben des Schulwegs mit einem Spaziergang zu verbinden und währenddessen auf diverse Gefahrenstellen aufmerksam zu machen. Sitzt das halbwegs, so können auch einmal die Rollen getauscht werden.
- Schulsachen gemeinsam einkaufen: „Das Einkaufen der Schulsachen ist für die Schulanfängerinnen und Schulanfänger meist ein großes Highlight. Vor allem, wenn sie Farben oder Muster mitbestimmen dürfen!“, weiß Engleder.
- Rechtzeitig aus den Federn: Die Direktorin empfiehlt außerdem bereits zwei Wochen vor dem Schulstart früh ins Bett zu gehen und das rechtzeitige Aufstehen am Morgen zu trainieren. Die Schülerinnen und Schüler sollen unbedingt wissen, dass Pünktlichkeit wichtig ist: „Bei uns fängt der Unterricht um 7:55 Uhr an. Da sollten sie spätestens auf ihren Plätzen sitzen!“
- Eigenständiges Aus- und Anziehen: „Die Kinder sollten sich unbedingt schon eigenständig aus- und anziehen können. Dafür sind die Lehrerinnen und Lehrer nämlich nicht da.“, klärt Engleder auf.
- Bewegen, bewegen, bewegen: „Wir leben in einer Gesellschaft in der sich Bewegungsarmut ganz stark ausbreitet. Dem möchten wir entgegenwirken, in dem wir die Kinder und auch die Eltern auffordern in den Garten oder Wald zu gehen. Das ist mein großer Appell: Lassen Sie Ihre Kinder mit Erde, Sand, Wasser oder sonstigen Naturmaterialen Schlammkuchen bauen! Das Spielen in der Natur fördert die Feinmotorik besonders gut und ist viel wichtiger, als dass die Kindergartenkinder schon das ABC können!“, empfiehlt die Direktorin.