Schon seit seiner Kindheit geht Englisch Schwammerl suchen, weshalb er sich bei den Pilzen auch dementsprechend gut auskennt. „Viele sind der Meinung, dass man nur im Herbst Schwammerl findet, aber im Grunde genommen geht das das ganze Jahr - sogar im Winter! Wenn Schnee liegt, schaut man am besten auf Bäume und Sträucher, aber grundsätzlich wachsen Pilze immer!“, erklärt uns der Leondinger Naturliebhaber. Außerdem spricht dieser von der hohen Bedeutsamkeit von Pilzen: „Sie sind äußerst wichtig. Viele zersetzen die abgestorbenen Pflanzen und das Holz. Gäbe es keine Pilze würden wir im Holz ersticken.“
Die besten Schwammerlsuchplätze in Leonding
„Ein sehr beliebter Platz zum Schwammerl suchen in Leonding ist der Kürnbergwald. Dieser ist sehr bewachsen, vor allem Parasole sind hier anzutreffen. Auf der Nordseite Richtung Wilhering können auch Eierschwammerl entdeckt werden.“ Grundsätzlich lässt sich in Leonding eine Vielzahl an genießbaren Sorten finden. Neben den bereits genannten hat der Leondinger auch schon häufig Herrenpilze, Hexenröhrlinge und auch Wiesenchampignons gesammelt. Englisch weist darauf hin, dass pro Tag und Nase maximal zwei Kilogramm gesammelt werden dürfen!
„Grundsätzlich kann man überall Schwammerl sammeln, also nicht nur im Wald! Auch auf Sträuchern, Bäumen und Wiesen können welche gefunden werden. Bei mir daheim in der Wiese habe ich sogar einmal zehn verschiedene Schwammerl gefunden. Sogar einen Parasol hatte ich im eigenen Garten. Hier kommt es natürlich ganz stark auf die Art der Düngung an. Wenn ein Landwirt künstlich düngt, dann wird es kaum möglich sein Wiesenchampignons zu finden.“, erklärt Englisch. Er erzählt außerdem von seiner eigenen Shiitake Pilzzucht. Hier hat er einen Buchenholz Rundling eingeschnitten und mit einer Pilzbrut von einem Waldviertler Unternehmen versehen. Danach muss das Holz mit einer Plastikfolie abgedeckt und optimalerweise unter einem schattigen Baum gelagert werden. Der umweltbewusste Leondinger meinte: „Wenn jetzt gleich mit der Pilzzucht begonnen wird, kann man im Winter vermutlich schon die ersten eigenen Schwammerl ernten!“
5 Tipps fürs Schwammerl sammeln:
- Augen auf: „Wenn ich durch den Wald gehe und etwas finden will, muss ich die Augen aufmachen! Die meisten rennen durch den Wald und glauben, sie müssen als Erste am Ziel sein.“, gibt der Leondinger zu bedenken.
- Passendes Gefäß: „Zum Schwammerl suchen nimmt man am besten einen Korb oder ein anderes luftdurchlässiges Behältnis mit, aber bitte niemals ein Plastiksackerl! Das wäre der Tot des Schwammerls!“, spricht Englisch über das schnellere Verderben in Plastik.
- Vorsicht üben: Vor dem Schwammerl suchen soll man sich unbedingt vorher gut über ungenießbare oder gar giftige Pilze erkundigen! „Beim Sammeln empfiehlt es sich ein Stanniolpapier dabei zu haben. So kann man alle verschiedenen Pilzarten getrennt aufbewahren. Sollte wirklich einer giftig gewesen sein, kann mit diesem Papier die Übertragung verhindert werden.
- Schwammerl kontrollieren: „Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollte man die gesammelten Schwammerl zuhause noch einmal mithilfe eines Pilzbuches kontrollieren.“, außerdem rät der passionierte Pilzsammler die Pilze zum Bestimmen nicht abzuschneiden, sondern samt der Wurzel herauszunehmen. „Der giftige Knollenblätterpilz zum Beispiel, welcher auch in Leonding wächst, kann am besten durch die dicke Knolle unter der Erde erkannt werden. Bei Unsicherheiten kann man auch die Pilzberatungsstelle in Linz oder das Biologiezentrum Linz/Dornach aufsuchen und seine Schwammerl auf Ungenießbare oder Giftige untersuchen lassen.“, betont der Experte.
- Schwammerl putzen: Vor dem Verzehr sollen die oft erdigen Pilze noch geputzt werden. Englisch weiß wie: „Am besten putzt man die Schwammerl mit einem gewöhnlichen Backpinsel. Normalerweise soll beim Putzen nicht mit Wasser gearbeitet werden, es ist aber oft nicht unumgänglich. Wenn man sie nur kurz abwäscht, sollte aber auch das Wasser kein Problem sein.“
Schwammerl haltbar machen
Pilze sollten immer möglichst bald verarbeitet werden. Der Umweltschützer kennt ein paar Methoden, wie Schwammerl noch länger zu genießen sind: „Nach dem Putzen schneide ich sie blättrig auf und lege sie in meine Sonnen-Dörrhäuschen. Dies geht natürlich auch mit einem Dörrapparat oder bei ca. 40 Grad im Ofen. Hier muss aber auf jeden Fall die Tür einen Spaltbreit offen bleiben, da die Feuchtigkeit raus muss. Getrocknet sind die Pilze sehr lange haltbar! Für die weitere Verwendung zum Beispiel für eine Schwammerlsoße mit Knödel müssen die getrockneten Pilze einfach ein paar Stunden zuvor in einer Schüssel mit heißem Wasser eingeweicht werden. Eine weitere Möglichkeit die Schwammerl haltbar zu machen, ist sie zu blanchieren und dann einzufrieren. Das mache ich persönlich aber nicht, da das Einfrieren sehr viel Energie benötigt.“
Wir wünschen viel Vergnügen beim Schwammerl sammeln und Genießen!