plan B – Kindern Schutz und Halt geben

Der in Leonding ansässige gemeinnützige Verein plan B sorgt für Kinder und Jugendliche, welche temporär oder dauerhaft nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern wohnen können. Alexander König, Geschäftsführer des Vereins für Pflege- und Adoptiveltern Oberösterreich erzählt uns im Gespräch, in welchen Fällen Kinder von ihren leiblichen Eltern weg müssen, vor welche Herausforderungen Pflegeeltern tagtäglich gestellt werden und wie auch die Leondingerinnen und Leondinger den Verein unterstützen können.

Fotos: Alexander König, plan B

plan B ist ein gemeinnütziger Verein, welcher seit 1983 als Partner der oberösterreichischen Kinder- und Jugendhilfe tätig ist. Mittlerweile ist der Hauptstandort in Leonding, worüber sich König sichtlich erfreut zeigt: „Wir fühlen uns in Leonding sehr wohl und gut aufgenommen und freuen uns über diese tolle Möglichkeit!“ Derzeit zählt die Organisation 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wir bieten Pflegeeltern die Möglichkeit einer Anstellung bei uns. So sind sie fix angemeldete Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer, weshalb wir insgesamt in etwa 500 Beschäftigte haben“, spricht König über die Anstellungsverhältnisse.

Die Aufgaben des Vereins

Eine der Hauptaufgaben des Vereins für Pflege- und Adoptiveltern ist die Unterstützung der Familien, welche Kinder oder Jugendliche vorübergehend oder auch langfristig bei sich aufnehmen. König erläutert, warum dies wichtig ist: „Durch gute Vorbereitung und auch Weiterbildungen wollen wir den Eltern unter die Arme greifen. Egal, ob im rechtlichen oder pädagogischen Sinne, die Pflegemütter und -väter sollen gut vorbereitet werden. Immerhin kommt es durch die Integration eines neuen Familienmitglieds zu erheblichen Veränderungen innerhalb der bestehenden Familie. Oftmals haben die Eltern bereits leibliche Kinder, welche ebenfalls gut auf neue Geschwister vorbereitet werden müssen. Für all diese Belange haben wir die plan B Fachakademie gegründet.“

Der zweite Schwerpunkt von plan B liegt in der Krisenbetreuung. Familiäre Krisen kennen keine Feiertage oder Nachtruhen, weshalb manchmal auch an einem Sonntag ein guter und sicherer Platz für betroffene Kinder gesucht werden muss: Ein „Plan B“ ist gefragt!

Herausforderungen

„Bei der Aufnahme von Pflegekindern oder Jugendlichen braucht es neben einem großen Herz auch fachliche Expertise. Alle Kinder haben eine besondere Geschichte, welche sie oft sehr belastet. Sie haben ganz andere Bedürfnisse und Verhaltensweisen als Kinder aus heilen Familienverhältnissen. Um auch diesen Schützlingen eine positive Entwicklung zu gewähren braucht es eine gute Begleitung! Schutz und Halt sind hier gefragt!“, verdeutlicht der Geschäftsführer die Herausforderungen, welche sich den Betreuerinnen und Betreuern stellen.

Gründe für einen benötigten „Plan B“

Der Geschäftsführer erzählt von den unterschiedlichsten Situationen, warum ein Kind die leiblichen Eltern verlassen muss und gibt uns ein Beispiel: „Eine alleinerziehende Mutter erkrankt und muss laufend medizinische Behandlungen in Anspruch nehmen. Ihr soziales Netz reicht leider nicht ausreichend weit, weshalb sie dem Erziehungsauftrag vorübergehend nicht mehr nachgehen kann. Aber auch psychische Erkrankungen der Mutter oder des Vaters können die Versorgung des Kindes gefährden. Je nachdem ob bei dem Elternteil eine positive Entwicklung zu erwarten ist oder nicht, bleibt das Kind entweder nur temporär oder auf lange Sicht bei der Pflegefamilie. Leider kommt es auch immer wieder zu Extremsituationen in denen Vernachlässigung, Gewalt oder Drogen eine Rolle spielen.“

Je nach familiärer Situation und Ernst der Lage werden für die Kinder und Jugendlichen unterschiedliche Betreuungsformen angeboten. Nähere Infos dazu finden Sie auf der Website des Vereins.

Ich möchte helfen!

„Grundsätzlich kann jede Familie ein Pflegekind bei sich aufnehmen. Hier ist zunächst die Kinder- und Jugendhilfe zuständig, welche eine Eignungsüberprüfung durchführt. Sie machen sich ein Bild von der eigenen Wohnsituation, dem sozialen Umfeld und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Aber nicht nur im Rahmen einer Pflegeelternschaft können uns die Leondingerinnen und Leondinger unterstützen. Wir freuen uns auch immer über finanzielle Hilfe, welche wir den Sozialfonds für Pflegekinder zukommen lassen. Damit werden diverse Sonderzahlungen abgedeckt. Erst dieses Jahr haben wir damit Pflegeeltern eines schwer behinderten Kindes unter die Arme gegriffen. Diese kümmern sich seit Jahren sehr liebevoll um das Kind im Rollstuhl. Nun mussten sie sich ein neues Auto mit speziellen Adaptierungen anschaffen, was natürlich sehr kostenintensiv ist. Nur durch den gegründeten Sozialfonds konnten wir der Familie den Autokauf ermöglichen!“, erzählt König über die Möglichkeiten, wie der Verein als Privatperson unterstützt werden kann.

„Für mich persönlich ist es eine schöne und erfüllende Aufgabe, Menschen in schwierigen Situationen eine persönliche Entwicklung zu gewähren. Das ist ein wunderbares Gefühl!“, schwärmt König abschließend über seinen Beruf.

Nähere Infos zu plan B finden Sie hier:

http://planb-ooe.at/index.php?id=228

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Kinder, Jugend & Bildung

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