Zum Kräutersammeln spaziert die Heilkräuterfachfrau gerne in und rund um den Kürnbergwald. „Dort finde ich fast alle mir wichtigen Kräuter, Sträucher und Bäume. Außerdem hält die tägliche Bewegung an der frischen Luft unsere körpereigene Abwehrkraft auf Trab. Ein Spaziergang sorgt für eine gute Versorgung der Muskeln und Organe mit Sauerstoff. Außerdem wird das Herz trainiert und der Stoffwechsel gefördert. Weil das Tageslicht die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin aktiviert, hebt sich auch die Stimmung nachweislich“, erklärt die gebürtige Leondingerin.
Gesunde Ernährung auch in der kalten Jahreszeit
„Besonders immunstärkend wirkt heimisches Gemüse wie beispielsweise Karotten, Sellerie, Kren und vieles mehr“, betont Mayr. Außerdem erwähnt sie regionales Obst – wie Äpfel, Birnen, Quitten oder Zwetschken – welches sich lange lagern lässt und uns auch im Winter mit Vitaminen versorgt. „Zurzeit ist in vielen Gärten noch genug Kapuzinerkresse zu sehen. Die Blüten dieses pflanzlichen Antibiotikums schmecken herrlich in jedem Salat. Die Blätter können mit Frischkäse bestrichen und eingerollt als erfrischende Jausenbeilage verspeist werden. Vor dem ersten Frost kann alles abgeerntet und zu Pesto verarbeitet werden. So hat man einen tollen Vorrat für den Winter“, erzählt die langjährige Bio-Landwirtin. Weiters empfiehlt sie: „Nicht zu vergessen sind die heimischen Beeren, welche sich zu herrlicher Marmelade, Kompott, Chutney, Oxymel oder auch Likören verarbeiten lassen. Getrocknet oder gleich frisch vom Strauch schmecken die Beeren am besten!“
Welche positiven Auswirkungen haben Kräuter auf den menschlichen Körper?
- Natürliches Antibiotikum: „Unsere wilden Kräuter haben sehr viele positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Richtig eingesetzt wirken viele Pflanzen, ätherische Öle und Lebensmittel nebenwirkungsfrei antibiotisch“, so die Kräuterexpertin.
- Gesunde Darmflora: Als ein sehr wichtiges Organ für unser Immunsystem nennt Mayr den Darm. Hilfreiche Kräuter für eine gesunde Darmflora und gegen das Entstehen von Krankheiten sind zum Beispiel Brennnessel, Gundelrebe, Bärlauch, Löwenzahn, Schafgarbe oder Wegwarte.
Tipps & Tricks für den Alltag
Die Natur- und Landschaftsführerin zählt einige Möglichkeiten auf, wie wir die gesunden Kräuter verstärkt im Alltag verwenden können:
- Kräuter im Salat: Je nach Geschmack können Heilkräuter fast jeden Salat erfrischen.
- Kräuterbutter: Diese kann gutauf Vorrat produziert und eingefroren werden.
- Kräutersuppe: Hier ist wichtig, die Suppe eher schonend und nicht zu lange zu kochen. Ansonsten verlieren die Kräuter viele Inhaltsstoffe.
- Minze im Wasserkrug: Schon ein kleiner Zweig Minze gibt viele Wirkstoffe ab und man erhält ein herrlich aromatisiertes Wasser.
- Selbstgemachter Almdudler: Einige Gierschblätter in gespritztem Apfelsaft mit einer Zitronenscheibe zwei Stunden ziehen lassen und schon erhält man köstlichen Almdudler.
- Kindertee: Im Frühling können mit Kindern Gänseblümchen gesammelt und getrocknet als Tee verwendet werden. Laut Mayr ist das Gänseblümchen ein sanftes Heilmittel – das Arnika der Kinder!
- Indianerpflaster: Bei Gelsenstichen oder kleinen Schürfwunden hilft der Saft des Spitzwegerichs. Mit Spitzwegerichblättern verbunden wird das Kraut zu einem tollen Pflaster.
„Die Natur versorgt und ernährt uns, doch es liegt an uns zu wissen, wie wir die Geschenke der Natur anwenden. Ich hoffe, manche fühlen sich durch meine Worte inspiriert und schenken den kleinen Wundern am Wegesrand mehr Beachtung!“, gibt uns Mayr abschließend mit auf den Weg.