Jährlich läuten zahlreiche Leondinger Maibaumfeste die Veranstaltungssaison unter freiem Himmel ein. Ein besonderes Highlight dabei bildet das Maibaumaufstellen. „Am 30. April findet das Maibaumfest der Feuerwehr Hart statt. In der Vergangenheit haben wir den Baum immer händisch aufgestellt. Seit einigen Jahren machen wir das aus sicherheitstechnischen Gründen jedoch mit einer Seilwinde. Um keine Zuschauerinnen und Zuschauer zu gefährden, wird unser Baum immer ein bis zwei Stunden vor dem Festauftakt errichtet“, erzählt Rab. Dass der Maibaum nicht mehr händisch aufgestellt wird, hat seinen guten Grund. Wird bei dieser Tradition nicht gut aufgepasst, kann es nämlich sehr schnell sehr gefährlich werden. Vor einigen Jahren kam es bei der FF Hart zu einem Zwischenfall, welcher zum Glück glimpflich ausging. Ein „Schweiberl“, also eine Stützstange zum Maibaumaufstellen brach, sodass der Baum hinunter sauste. Gott sei Dank ist niemandem von den Helfern etwas passiert, lediglich der Baum überlebte es nicht. Deshalb greifen die Feuerwehrleute bei dieser Tradition lieber zu technischen Hilfsmitteln. Um weitere Gefahrenquellen zu minimieren wird für die Zeit des Aufstellens zusätzlich die Straße gesperrt.
Das Maibaumstehlen
Beim Brauch des Maibaumstehlens machen sich umliegende Vereine oder Gruppierungen rund um den ersten Mai auf den Weg, um einen anderen Maibaum zu stehlen. Jede Ortschaft hält für dieses Unterfangen ein eigenes Regelwerk bereit. In Hart darf der Baum beispielsweise bis 3. Mai immer nach Sonnenuntergang gestohlen werden. Das Problem an der ganzen Geschichte ist jedoch, dass es die Mitglieder der FF Hart potenziellen Dieben definitiv nicht leichtmachen. „Wir bewachen unseren Maibaum immer gut versteckt und warten mit einer netten Überraschung auf unsere Gäste!“, erzählt uns der 49-Jährige sichtlich erfreut. Vor 17 Jahren wurde der Maibaum der FF Hart zum letzten Mal gestohlen. „Da waren wir einfach zu leichtsinnig!“, verteidigt sich Rab humorvoll.
Auch selbst pirscht eine junge und jung gebliebene Abordnung der Feuerwehr Hart durch die Gegend und sucht einen Baum, der realistisch zu stehlen ist. Gelingt dies beschädigungsfrei, so dürfen sich die Maibaumdiebe auf eine kulinarische Auslöse freuen. Der bestohlene Verein muss dann eine Jause und Getränke spendieren, damit er das Diebesgut wiederbekommt. Vermutlich jede Leondingerin und jeder Leondinger kann bestätigen, dass dies zumeist der größte Spaß an diesem Brauchtum ist. Immerhin wird Geselligkeit in Leonding großgeschrieben!
Wir wünschen allen Leondinger Vereinen viel Glück und vor allem viel Spaß beim Maibaumstehlen!