Leonding bietet einen ausgezeichneten Boden für den Gemüseanbau. Das weiß sich die Familie Steinhauser schon seit langer Zeit zunutze zu machen. Bereits in der vierten Generation wird in Reith Gemüse für den Großhandel sowie Endverbraucher erzeugt. Wie sich der Anbau und Transport im Laufe der Zeit verändert hat, zeigt sich auch bei diesem Familienbetrieb: 1940 wurde das Gemüse noch mit einem hölzernen Handkarren – begleitet mit der Großmutter und ihrem Hund – zum Markt gefahren. Zehn Jahre später wurde man schon mobiler und führ mit einem Fahrrad, das den Handkarren zog. 1965 wurde der Betrieb von Steinhausers Mutter erweitert und Großmärkte, Gasthäuser und Geschäftsleute als Kunden akquiriert. 1992 hat Karl Steinhauser den Betrieb übernommen und modernisiert. Seit 2016 unterstützt auch Tochter Jasmin den Familienbetrieb Vollzeit. Weiters hilft praktisch die ganze Familie mit – (Opa) Karl, Frau Maryna, Schwester Maria (von Karl), Tochter Jasmin, ab und zu Enkel Jan. Er schätzt den Standort nicht nur für seinen Gemüseanbau, sondern auch für sein Privatleben: „Wir als gebürtige Leondinger lieben das Leben hier im Dorf (Reith). Leonding ist durch seine Lage sehr zentral und durch den stetigen Ausbau ist es für die ganze Familie eine lebenswerte Stadt.“
Wie der Charly zu den Erdbeeren kam
Am Leondinger Boden wächst Gemüse für Suppengrün, Karotten, Porree, Petersilie, Sellerie, Pastinaken und Peterwurzen. Darüber hinaus gilt Steinhausers große Leidenschaft den Erdbeeren. „Charlys Erdbeeren“ sind weit über die Grenzen unserer Stadtgemeinde bekannt: „Wir sind ein Familienbetrieb, welcher bereits in vierter Generation besteht. Ich habe anfangs beschlossen, die süßen Beeren zuerst einmal für unsere Leondingerinnen und Leondinger anzupflanzen. Wir lieben es, wenn unsere Kunden die Qualität und den Geschmack unserer guten Beeren zu schätzen wissen, weshalb die Erdbeeren für uns eine echte Herzensangelegenheit sind“, erzählt Karl Steinhauser, wie er zu seinem zweiten Standbein gekommen ist. So wurde vor rund 30 Jahren das erste Steinhauser Erdbeerfeld zum Selberpflücken in Leonding/ Hart (damals neben der Gärnterei Bauchinger) eröffnet. Im Laufe der Jahre kamen zwei weitere Felder (Rufling und Reith) dazu. „Durch den Mitbewerb aus anderen Gemeinden wurden es dann immer mehr Felder in Leonding, wodurch wir Rufling und Reith aufgeben mussten. Als in Hart Wohnblöcke errichtet wurden, verschwand auch dieses Feld zum Selberpflücken. Aber für unsere Leondinger Stammkunden haben wir weiterhin den Stand beim Bellaflora. Zum Selberpflücken gibt es jetzt wieder ein Feld im nahegelegenen Pasching“, erzählt Steinhauser.
Obstanbau als Berufung
Für den Leondinger ist sein Beruf eine echte Berufung: „Es gibt für uns nichts Schöneres, als das direkte positive Feedback unsere langjährigen Kunden. Viele Leondingerinnen und Leondinger kommen täglich bei uns vorbei, weil sie die Saison nützen möchten und die gesunden Erdbeeren täglich frisch bei uns erhalten. Es war immer eine Freude, wenn Menschen auch aus anderen Gemeinden zu uns gekommen sind, weil es sich rumgesprochen hat, das es bei uns köstliche Erdbeeren gibt. Das Feedback bringt Freude und Motivation“, so der sympathische Obst- und Gemüseproduzent. Mit Enkel Jan, der immer neugierig mit Opa Karl mit dabei ist, steht die nächste Generation in den Startlöchern.
Man achtet auch auf die Bienen
Leonding bietet einen hervorragenden Boden für den Erdbeeranbau. Sie benötigen viel Sonne, Wärme und ab und zu Wasser. Die Sonne bringt den süßen Geschmack, zu viel Regen lässt die Erdbeeren wässrig werden. Deshalb ist der beste Zeitpunkt zum Pflücken nach mindestens zwei sonnigen Tagen. „Unsere Erdbeeren werden mit viel Liebe gepflanzt, gepflegt, bewässert und eingestreut. Unser Leitsatz dabei ist: Lieber weniger nehmen und dafür wieder frisch. Zum Wohle der Bienen werden unsere Erdbeeren übrigens vor der Blüte nicht mehr behandelt“, verrät der Experte. Auch für Naschkatzen hat er Tipps parat: „Speziell für Marmelade sollte man auf sonnige Tage warten. Damit die Erdbeeren ihre Süße durch die Sonne erlangen und somit weniger Zucker zugesetzt werden muss. Die Erdbeeren nicht zu lange im Kühlschrank aufbewahren, sie sollten innerhalb von zwei Tagen verbraucht werden. Da sie während der Ernte nicht behandelt werden, ist auch die Haltbarkeit nur begrenzt gegeben. Erdbeeren sollten immer frisch genascht oder verarbeitet werden. So schmecken sie einfach am Besten!“