In Leonding leben Menschen aus über 100 Nationen. Die meisten von ihnen haben sich schon vor langer Zeit hier angesiedelt, einige sind 2016 gekommen und warten bis heute auf einen Aufenthaltsstatus. Neben dem Engagement der Volkshilfe, gibt es zahlreiche privat-organisierte Integrations-Initiativen, die diese Menschen – etwa beim Deutschlernen – unterstützen. Eine davon ist die Gruppe LEONhelp.
Seit 2016 engagiert sich die Gruppe LEONhelp für Flüchtlinge, die in Leonding leben (derzeit 60, die in kleineren Gruppen betreut werden). Vor der Corona-Zeit war das eigens ins Leben gerufene Sprach Café in den Räumen des Pfarrzentrums Leonding ein beliebter Treffpunkt zum multikulturellen Austausch. Für die AsylwerberInnen ist das Lernen der deutschen Sprache wesentlich, um hier auch am gesellschaftlichen Leben und später am Arbeitsmarkt teilnehmen zu können. Nicht zuletzt deshalb, hat die Stadtgemeinde Leonding mit der Anschaffung einiger Laptops und PCs unterstützt, um die vorhandenen Lernplattformen optimal nutzen zu können. „Wir wollen aktiv helfen und da zählt auch die Bereitstellung der entsprechenden Infrastruktur dazu“, betont Forster-Gartlehner.
Sprach Café, Ausflüge und Bildung
Wolfgang Weidl, Sprecher von LEONhelp, weiß um die Bedeutung der Sprachkurse: „Im Sprach Café wurde ursprünglichnur Deutsch unterrichtet. Im Laufe der Zeit kamen durch Prüfungen für Abschlüsse auch Englisch und Mathematik sowie Österreichkunde und -kultur dazu. Und natürlich werden immer wieder viele Alltagsprobleme an uns herangetragen. Oft ist es nötig, die Leute bei Behördenwegen, oder Arztbesuchen zu begleiten. Manche brauchen Hilfe bei Korrespondenz, Wohnungs- und Arbeitssuche, Kontakte zu Leondinger Vereinen u.v.m. Dabei ergeben sich viele – teils jahrelange – ‚Patenschaften` zwischen einzelnen Personen und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“ Seit der Gründung von LEONhelp wurden mehr als 200 Flüchtlinge betreut: „Mit ihnen besteht ständiger Kontakt und es wurden Vertrauensverhältnisse aufgebaut. Diejenigen, die es geschafft haben und schon auf eigenen Füßen stehen, kommen immer wieder zu unseren ‚Freiwilligen‘. Nicht nur im Sprach Café haben wir Kontakt, sondern wir nehmen die Leute auch zu verschiedenen Veranstaltungen mit. So kommen sie mit der Leondinger Bevölkerung in Kontakt und es wird ein harmonisches Miteinander erlebt“, erzählt Weidl.Sofern es die Corona-Situation zulässt, ist für das heurige Jahr auch wieder ein Ausflug mit den AsylwerberInnen geplant. Die Begeisterung für die Möglichkeit, Leonding gemeinsam zu erwandern, war im Jahr 2019 jedenfalls riesig. Damals wurde zusammen mit einem Heimatforscher unsere schöne Stadtgemeinde durchwandert und erkundet. Mit den zahlreichen TeilnehmerInnen wurde beim gemütlichen Ausklang ein fröhliches Miteinander. Wir hoffen, dass dieser Ausflug heuer wieder stattfinden kann und freuen uns auf viele TeilnehmerInnen“, so Weidl.
LEONhelp ist ein großartiges Beispiel dafür, wie die LeondingerInnen Zusammenleben und Zusammenhalten verstehen. Hier wird mit viel Know-how und tollen Ideen unterstützt. „Wir von der Abteilung Service und Soziales stehen den Ehrenamtlichen mit unserer Expertise und teilweise auch finanzieller Unterstützung zur Seite. Genauso wie auch allen anderen Vereinen, die im Sozialbereich tätig sind“, freut sich Christian Forster-Gartlehner, Teamleiter des Teams Soziales und Gesundheit im Stadtamt. „Außerdem ist es unsere Aufgabe für die passenden Rahmenbedingungen zu sorgen. Es gibt immer wieder einmal Möglichkeiten der Mithilfe am Stadtamt für Flüchtlinge, die noch im Asylverfahren stecken: Wir prüfen die Voraussetzungen, klären die Form der Beschäftigung und melden die Asylwerberinnen und Asylwerber entsprechend an. Mein Kollege Thomas Holzlechner hat eine Ausbildung im Gebiet der Inklusionsarbeit und unterstützt sehr umsichtig und kompetent die Arbeit von LEONhelp, unserer Personalabteilung, der Behörden und der jeweiligen Fachabteilung, in der die AsylwerberInnen dann unterstützen“, so Forster-Gartlehner.