Die Leondingerin, Marlene Jagersberger, ist freiberufliche Diätologin und hat mit ihren Studienkolleginnen, Hildegard Lidauer und Julia Plöchl, vor fünf Jahren die diätologische Praxis „Ernährungsliebe“ eröffnet. Sie haben gemeinsam an der FH für Gesundheitsberufe in Linz studiert und wollen seither auch anderen Menschen die Liebe zu Ernährung weitergeben. Anzutreffen sind die drei Diätologinnen in Leonding, Linz oder Wels und spezialisiert haben sie sich auf die Erreichung des Wohlfühlgewichts, Sporternährung und Lebergesundheit.
Tipps für die Fastenzeit
Jagersberger gibt uns einige Ratschläge für das Fasten: „Ganz am Anfang muss man sich fragen, welches Ziel mit dem Fasten verfolgt wird. Viele wollen beispielsweise abnehmen und nehmen pro Tag nur eine gewisse Kalorienanzahl zu sich. Das ist allerdings der falsche Weg!“ Ist wirklich das Abnehmen das Ziel, sollte man vor dem Verzicht zuerst auf eine ausgewogene Ernährung umstellen und sich regelmäßig bewegen. Strikte Diäten bringen auf lange Sicht nicht sehr viel, wenn wir dem Körper nicht die benötigten Nährstoffe zuführen. Außerdem werden solche Diäten aus dem Internet meist mit einem tollen Marketing begleitet. Sobald diese Schlankheitskuren äußerst streng sind oder eine Ernährungsgruppe ganz weggelassen wird, sind sie laut der Expertin nicht zu empfehlen. Weiters betont sie, dass Ernährung sehr individuell ist, weshalb es keine Universallösung gibt. „Es gilt eine, zum Alltag passende Ernährung zu finden. Man muss sich immer fragen, was mache ich aktuell und was kann ich verbessern. Dies gilt auch in puncto Bewegung. Für jene, die bislang nur wenig Sport machen, kann mit Spaziergängen gestartet werden. Andere wiederum betreiben bereits regelmäßig Sport und können das vielleicht noch etwas erhöhen!“, so Jagersberger.
Optimale Mahlzeitenverteilung
Für eine gesunde und ausgewogene Ernährung empfiehlt uns die 30-Jährige den „ausgewogenen Teller“. „Wir müssen unserem Körper alle Nährstoffe geben, die er braucht. Bei jeder Hauptmahlzeit soll die Hälfte des Tellers aus Gemüse und Salat, bzw. bei süßen Speisen aus Obst bestehen. Ein Viertel des Tellers wird mit Eiweiß wie zum Beispiel Fleisch, Hülsenfrüchte, Milchprodukte oder einem Spiegelei bestückt und auf das letzte Viertel kommen Kohlenhydrate wie eine Scheibe Brot, Nudeln oder auch Haferflocken. Außerdem gibt es ein paar wichtige Nährstoffe, auf die man extra achten kann. Ballaststoffe sind in Obst und Vollkornprodukten enthalten. Diese haben einen positiven Effekt auf unsere Darmflora und können bei dem letzten Viertel unseres ausgewogenen Tellers gut untergebracht werden“, erzählt Jagersberger über eine ausgewogene Verteilung der Nährstoffe. Über den Tag hinweg besagt eine Faustregel außerdem, drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst zu essen. Wenn die Hälfte des Tellers aus Gemüse besteht und die Nachspeise ein Naturjoghurt mit Obst ist, sollte diese Empfehlung leicht zu erreichen sein. Ein guter Tipp für den Anfang ist auch ein Ernährungsprotokoll zu führen. Hier trägt man alle Speisen und Getränke ein, welche während des Tages konsumiert werden. So behält man einen guten Überblick über die tatsächliche Mahlzeitenverteilung. Die Expertinnen der Ernährungsliebe stellen uns hierfür eine übersichtliche Vorlage zur Verfügung, welche hier zu finden ist.
„Um das Fasten etwas zu erleichtern, kann man daran denken, dass man ungefähr drei Wochen braucht, bis man sich an etwas Neues gewohnt hat. Danach geht es bestimmt leichter, die gesunden Gewohnheiten umzusetzen. Außerdem finde ich, dass man sich nicht auf das konzentrieren soll, was man nun alles weglassen muss, sondern eher auf das, was man nun alles essen darf. Eine Diät wird immer mit Verzicht und einem negativen Gefühl verbunden – man soll sich aber eigentlich auf die positiven Seiten einer Ernährungsumstellung fokussieren!“, motiviert uns die Leondingerin abschließend.
Wir bedanken uns für die tollen Tipps, welche wirklich gut in den Alltag eingebaut werden können!