Gesund durchstarten – von Anfang an!

Neues Jahr, neues Glück! Viele Leondingerinnen und Leondinger haben auch heuer wieder einige gute Vorsätze fürs neue Jahr 2024 gefasst. Dazu zählen vielmals ein gesunder Lebensstil und mehr Bewegung. Ein Thema, das bereits die Jüngsten betrifft. Wie man Kinder und Jugendliche zu einem gesünderen Lebensstil motivieren kann, verrät Kordula Palser BSc Msc, Projektleiterin des Abnehmprojekts Balu am Leondinger Kinder- und Jugendkompetenzzentrum (KIJUK) im Interview:

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Kordula Palser BSc Msc im Interview:

Wie kann man Kinder zu gesunder Ernährung motivieren?

Die Eltern sind gerade für jüngere Kinder das wichtigste Vorbild, wenn es um gesunde Ernährung geht. Haben Eltern Freude und Genuss beim Essen, überträgt sich dies auch auf die Kinder. Wichtig ist aber auch, sich ausreichend Zeit für das gemeinsame Essen zu nehmen und auf eine angenehme Atmosphäre zu achten. Bei älteren Kindern und Jugendlichen beeinflussen auch Freunde und andere Bezugspersonen wie Pädagoginnen und Pädagogen das Essverhalten maßgeblich.
Bereits beim Einkaufen und bei der Essenszubereitung können Kinder eingebunden werden. Sie bekommen so ein besseres Verständnis für Lebensmittel und werden gleichzeitig in ihrer Selbstwirksamkeit bestärkt.

Kinder sollen immer wieder ermutigt werden, neue Speisen auszuprobieren – es sollte dabei aber kein Druck entstehen. Phasen, in denen Kinder bei der Speisenauswahl sehr heikel sind oder gar nur bestimmte Lebensmittel zu sich nehmen wollen, kommen sehr häufig vor. Zwang und Druck am Esstisch ist dabei für alle Beteiligten wenig hilfreich. Auch das natürliche Sättigungsgefühl der Kinder sollte respektiert werden und Kinder sollten nicht zum Aufessen gezwungen werden.
Süßigkeiten sind erlaubt, es sollte aber Vereinbarungen geben, wann und wie viel Süßes die Kinder bekommen. Am besten erklärt man dann auch gleich, warum zu viel Zucker nicht gesund ist.

Worauf muss man bei der Arbeit mit übergewichtigen Kindern besonders achten?

Die Bedürfnisse von Kindern mit oder ohne Übergewicht unterscheiden sich im Wesentlichen nicht so stark voneinander. Um sich gut entwickeln zu können, brauchen Kinder liebevolle Beziehungen als sichere Basis, in der sie Geborgenheit und Schutz erleben. Dies ermöglicht es den Kindern von dieser Basis aus, die Welt zu erkunden und eigene Erfahrungen zu machen.
Bei Kindern mit Übergewicht erleben wir besonders häufig, dass diese bereits ausgrenzende Erfahrungen gemacht haben, von anderen Kindern gehänselt oder abgelehnt werden. Dies wirkt sich massiv auf das eigene Selbstvertrauen und den Selbstwert aus und kann im schlimmsten Fall Auswirkungen auf die Psyche haben.

Warum ist es so wichtig, dass sich die Kinder früh genug mit dem Thema Ernährung befassen?

Eine gesunde Ernährung ist nicht nur wichtig für das Wachstum und die Entwicklung von Kindern – die Gewohnheiten, die in der Kindheit angeeignet werden, bleiben auch oftmals bis ins Erwachsenenalter bestehen. Es ist dann nicht mehr so leicht, diese Gewohnheiten zu verändern.
Auch wissen wir aus vielen Studien, dass Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen oft auch im Erwachsenenalter bestehen bleibt und zu Adipositas führen kann. Dies wiederum ist ein Risiko für viele gesundheitliche Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch die Lebenszufriedenheit und Lebensqualität kann bei von Adipositas betroffenen Menschen deutlich reduziert sein. Im Gegenzug dazu haben Kinder mit einem positiven Zugang zu Ernährung und Bewegung später auch ein geringeres Risiko, an Adipositas zu erkranken.

Seit 2006 findet jährlich in St. Isidor das speziell für Kinder und ihre Familien konzipierte Abnehm-Projekt „Balu“ statt. Wie sehen die Erfolge aus?

Das Ziel beim Projekt Balu ist es, bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dauerhafte Veränderungen in Richtung gesunder Ernährung und Bewegung und Sport im Alltag zu erreichen. Es geht also nicht um eine schnelle Gewichtsabnahme oder Diät, sondern um einen gesunden Lebensstil und Freude am eigenen Körper. Erfolge bemerken wir, wenn die teilnehmenden Familien uns rückmelden, dass sie nun mehr auf gesunde Ernährung und Bewegung achten. Aber auch, wenn Kinder und Jugendliche zum Beispiel nicht mehr zur Schokolade greifen, wenn sie traurig oder verärgert sind. Natürlich bemerken wir den Erfolg auch in der Reduktion des Körpergewichts.

Sie arbeiten am Standort St. Isidor der Caritas OÖ in Leonding: Was sind die Highlights dieses Standorts und warum arbeiten Sie gerne dort?

Viele Menschen, die erstmals nach St. Isidor kommen, sind überrascht von der Größe des Standorts. Hier gibt es viele verschiedene Unterstützungs- und Therapieangebote für Familien und deren Kinder. Dies zeigt sich auch in den vielen unterschiedlichen Ausbildungen und Berufen der Kolleginnen und Kollegen, was die Zusammenarbeit sehr bereichert. Ein Highlight ist auch, dass wir viele Familien über einen längeren Zeitraum begleiten und unterstützen können. So können auch langfristige Ziele gesetzt werden. Wir können mit den Familien gemeinsam die Erfolge erleben, sind aber auch in den herausfordernden Phasen unterstützend da.

 

Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern viel Erfolg im Neuen Jahr!

 

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