„Geht’s den Bienen gut, geht’s uns allen gut“: Imkerverein „Leondinger Bienen“

Ing. Matthias Bäck ist Obmann des Imkervereines „Leondinger Bienen“, der 2015 gegründet wurde. Warum Bienen so wichtig sind, welche Ziele der Verein verfolgt, wie man Mitglied werden kann und welchen gesellschaftlichen Wert Vereine haben, erzählt er uns im Interview.

Bilder: Matthias Bäck

„Geht’s den Bienen gut, geht’s uns allen gut“, erklärt Matthias Bäck, Obmann des 2015 gegründeten Imkervereines „Leondinger Bienen“. Und damit hat er nicht unrecht! Immerhin übernehmen Bienen eine entscheidende Rolle in fast allen Ökosystemen unserer Welt und haben besonders in der Landwirtschaft eine essentielle Bedeutung: Denn ca. 75 Prozent aller Nutz- und Kulturpflanzen Europas sind auf eine Bestäubung durch Bienen angewiesen. Umso wichtiger ist es, sich für die Erhaltung des Lebensraumes von Bienen einzusetzen, wie es der Imkerverein „Leondinger Bienen“ vormacht.

Wofür setzt sich der Verein „Leondinger Bienen“ ein? Was sind die Aufgaben und Ziele?

Bäck: Der Imkerverein „Leondinger Bienen“, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt die Förderung der Bienenzucht sowie die Unterstützung, Förderung und organisatorische Zusammenfassung seiner Mitgliederinnen und Mitglieder.Primäres Ziel des Imkervereins war und ist es, die Mitgliederinnen und Mitglieder elektronisch durch die errichtete Kommunikationsplattform (googlegroups) untereinander zu vernetzen. Bei Fragestellungen konnte diese Plattform bereits vielen Mitgliedern weiterhelfen. Zusätzlich besteht eine WhatsApp Gruppe mit dem Titel „Schwarmnetz“, um Imkerinnen und Imkern die Möglichkeit zu geben, rasch und effektiv zu Bienenschwärmen zu kommen. Auch bei Zusammenkünften in Form von Imkerinnen- und Imkerstammtischen ist ein reger Austausch hinsichtlich des Themas "Imkereiwesen" gegeben.

Wie sind sie auf die Idee gekommen, den Verein zu gründen?

Bäck: Wer durch Leonding spaziert, dem fallen vereinzelt Bienenstöcke ins Auge. Da es in Leonding keine strukturierte Zusammenarbeit der Imkerinnen und Imker gab, wurde durch die Gründungsversammlung im Jahr 2015 ein Imkerverein ins Leben gerufen. Damit ist die organisatorische Zusammenfassung der Mitglieder zwecks Informationsaustausch möglich geworden.

Bietet der Verein Veranstaltungen an?

Bäck: Der Imkerverein engagiert sich laufend im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen. Auch vergangenes Jahr wurde beim Leondinger Stadtfest mit Kirtag ein eigener Imkerstand gemeinsam mit der bienenfreundlichen Gemeinde präsentiert. Dabei wurden der Bevölkerung nützliche Informationen über das Imkereiwesen sowie über das bienenfreundliche Garteln geboten. Auch Volksschulklassen und Kindergärten besuchten in der Vergangenheit immer wieder Imkerinnen und Imker unter anderen um den Fragen nachzugehen: Woher kommt der Honig? Wo leben die Bienen? Was macht ein Imker?

Wer kann bzw. wie kann man Mitglied beim Verein werden?

Bäck: Jede natürliche Person, die sich für die Imkerei interessiert, kann Mitglied beim Imkerverein werden. Um bei der Haltung der eigenen Bienen Freude und Erfolg zu haben, empfehle ich, zumindest einen Grundkurs (Neueinsteiger Basiskurs) zu absolvieren. Diese Kurse werden vom OÖ Landesverband für Bienenzucht (Imkereizentrum) angeboten.

Warum sind Vereine für die Gesellschaft so wichtig?

Bäck:  Ehrenamtliche Vereine übernehmen eine Vielzahl sozialer, kultureller, sportlicher und gesellschaftlicher Aufgaben. Vereine dienen dem Wohl beziehungsweise der Förderung und Unterstützung der Gleichgesinnten, unabhängig vom erlernten Beruf und der persönlichen Weltanschauung.

Erinnern Sie sich an ein besonderes Erlebnis aus Ihrer Tätigkeit beim Verein?

Bäck: Ganz besonders freut es mich, dass im Vorjahr bei der alten Eiche in der Daffingerstraße ein Bienenlehrpfad für die Bewusstseinsbildung der Leondinger Bevölkerung errichtet wurde. Die Umsetzung erfolgte in enger Abstimmung mit der städtischen Grünraumplanung und dem Leondinger Imkerverein an einem der schönsten Plätze Leondings. Beim neuen Bienenlehrpfad können die Besucherinnen und Besucher an 13 Stationen alles rund um die fleißigen Insekten erfahren. Anhand einer Foto-Schaubeute (Schaubienenstock) kann ein Bienenvolk gefahrlos betrachtet werden. Zusätzlich kann das erlernte Wissen in Form eines Fragebogens überprüft werden und ist daher bei Schulklassen sehr beliebt.

Was macht die Leondingerinnen und Leondinger so besonders?

Bäck: Das Besondere an den Leondinger Bürgerinnen und Bürgern sind der Zusammenhalt und das Engagement in jeder Hinsicht. Die dabei verfolgten Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, ist ihnen ein wesentliches Anliegen.

Warum ist es hier so lebenswert?

Bäck: Leonding ist eine gut funktionierende Stadt mit einer sehr hohen Lebensqualität. Unser Motto – Leonding eine Stadt am Land – kann auch im Hinblick auf das Imkereiwesen gesehen werden. In einer Vielzahl an ländlich geprägten Stadtteilen herrschen optimale Bedingungen für die Haltung von Bienen vor.

Übrigens: In Leonding werden Umweltschutz, Artenvielfalt und Bienenschutz seit jeher großgeschrieben. 2020 wurde das Engagement unserer schönen Stadt mit der Zertifizierung als „Bienenfreundliche Gemeinde“ gewürdigt.

 

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