Florian Fellner, ein Gärtner mit Leib und Seele, ist seit zwei Jahren im Gartenamt bei der Stadtgemeinde Leonding tätig und mittlerweile Partieführer der Grünflächenbetreuung. Mit der Ausbildung in der Landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschule Ritzlhof machte er seine Leidenschaft zum Beruf. „Für mich war immer klar, dass ich in der Natur arbeiten will. Am Gärtner sein liebe ich den Vorher-Nachher-Effekt. Wenn man wohin kommt, seine Arbeit verrichtet und im Anschluss sieht, was man geleistet hat, dann ist das die schönste Belohnung!“, erzählt Fellner über sein Traummetier.
Gartentipps für den Frühling
Dank seiner Liebe zur Natur, kennt sich der 25-Jährige bestens im Reich der Pflanzen aus und gibt uns viele Tipps, wie auch wir unseren Garten aus dem Winterschlaf holen können:
- Eingewinterte Pflanzen je nach Winterhärte nach draußen stellen. Exotische, wärmeliebende Pflanzen sollten noch bis zu den Eisheiligen Mitte Mai drinnen bleiben oder mit einem Vlies geschützt werden. Auch ein witterungsgeschützter Platz zum Beispiel nahe einer Hauswand kann helfen.
- Abdeckungen wie Reisig und Laub entfernen.
- Obstbäume, Stauden, Gehölze und Gräser schneiden.
- Obstbäume kalken, um Rindenaufrisse und die Verdunstung des Wassers in den Pflanzenader bei zu starker Sonneinstrahlung vorzubeugen. Das ist gerade jetzt im Frühling, wenn der Regen ausbleibt eine gute Maßnahme.
- Den Rasen vertikutieren. Hierbei ist wichtig, dass das immer über Kreuz gemacht wird, also einmal längs und einmal quer.
- Pflanzbeete und den Rasen düngen.
- Rindenmulch auftragen und vorher düngen, da der Abbau von Rindenmulch Stickstoff aus dem Boden zieht, was die Pflanzen jedoch auch selbst zum Wachsen benötigen.
Welche Werkzeuge sind für die Gartenarbeit von Vorteil?
- Spaten
- Rechen
- Schaufel
- Baum- oder Astschere
- Handsäge
- Unkrautstecher
- Leiter
- Scheibtruhe
- Kübel
Keine Angst vor dem Rückschnitt
„Viele haben beim Rückschnitt oft Angst, dass sie zu viel wegzwicken, aber das geht bei den meisten Pflanzen fast gar nicht. Jede Pflanze reagiert auf den Schnitt – schneidet man viel weg, treibt sie stärker aus, schneidet man nur wenig weg, wird die Pflanze auch weniger stark wachsen. Deshalb darf man auch öfters radikal sein und die Pflanze ganz nahe beim Boden abzwicken und sie so verjüngen, wie man in der Fachsprache sagt“, rät der Experte. Außerdem gibt er Tipps für den perfekten Baumschnitt: „Das Ziel ist, dass die Zweige nach außen wachsen, damit jeder Ast genug Licht und Luft bekommt. Alle nach innen sowie steil nach oben wachsenden Zweige, die sogenannten Wassertriebe, können weg. Früher hat man gesagt, dass man durch die Krone ein Hut werfen können soll. Bei sehr jungen Bäumen ist es besser, anfangs die entstehenden Früchte zu entfernen, damit er seine ganze Kraft in die Bildung einer schönen Krone setzen kann. Natürlich freut man sich über die ersten eigenen Früchte im Garten, aber sinnvoller ist, wenn man mit der Ernte noch ein paar Jahre wartet, damit sich der Jungbaum nicht verausgabt“, empfiehlt Fellner. „Auch der Rosenschnitt ist immer wieder ein Thema. Handelt es sich um eine eher schwach wachsende Rose, kann man ruhig mehr zurückschneiden, damit der Wuchs angetrieben wird. Des Weiteren soll immer ein gutes Verhältnis zwischen jungen und alten Trieben gefunden werden. Es ist eigentlich wie bei uns, wenn wir zum Frisör müssen. Oft kennt man unseren Haaren auch an, wenn es mal wieder Zeit für einen Rückschnitt ist“, berichtet der gelernte Gärtner schmunzelnd.
In diesem Sinne wünschen wir den Leondingerinnen und Leondingern viel Freude an der Gartenarbeit!