Der Sportbegeisterte ist ein Leondinger mit Leib und Seele. Schon mit seinen Kindern fuhr Fellner auf dem Fahrrad durch die verschiedenen Ortschaften und zeigte ihnen die wunderbaren Facetten unserer schönen Stadtgemeinde. Als stolzer Leondinger war es ihm ein persönliches Anliegen, die Grenzen seines Heimatortes genau zu kennen, weshalb er sich im Frühjahr aufmachte und ganz Leonding mit dem Rad umrundete. Insgesamt 1,5 Stunden war er unterwegs, wobei er nicht direkt an der Grenze startete, sondern im Zentrum. Nach seinen Angaben haben unsere Stadtgemeindegrenzen einen Umfang von rund 35 Kilometer.
Vom Radfahrer zum Marathonläufer
Erst mit 50 Jahren entschied sich der leidenschaftliche Radfahrer zum Laufsport zu wechseln und setzte sich zehn Marathons zum Ziel. Mittlerweile ist Fellner 65 Jahre alt und trainiert schon wieder für den nächsten und damit neunten Marathon im Frühjahr. „Mit dem Laufen habe ich ganz klein angefangen. Zuerst fünf dann zehn Kilometer. Zu Beginn bin ich immer zwei Runden um den Pichlingersee gerannt, wobei ich irgendwann den Entschluss gefasst habe, dass eigentlich auch eine dritte möglich sein muss“, erzählt der Leondinger über seine Anfänge. Bald schloss er sich einigen Lauftreffs in der Region an, doch die waren ihm „einfach zu langsam“. So gründeten er und ein paar Kolleginnen und Kollegen bei seinem damaligen Arbeitgeber der Linz AG die Sektion „Laufen und Ausdauer“. Wöchentlich trifft man sich hier beim Parkbad in Linz zum gemeinsamen Sporteln. Meistens bilden sich drei Gruppen mit unterschiedlichen Tempos, damit jeder in seiner Geschwindigkeit laufen kann. Bei dieser Sportsektion war Fellner außerdem zehn Jahre als sogenannter Coach tätig. Obwohl er mittlerweile in der Pension ist, ist er noch immer ein gern gesehenes und sehr aktives Mitglied.
Die Gemeinschaft steht an erster Stelle
„In der Sektion sind wir ein eingeschworenes Team. Wir motivieren und helfen uns immer gegenseitig. So auch beim 24-Stunden-Lauf, an dem wir einmal teilnahmen. Hier laufen die Teams von 14:00 Uhr bis 14:00 Uhr am nächsten Tag durchgehend, aber natürlich gestaffelt. Das heißt, man ist jede 15. oder 20. Runde an der Reihe, je nachdem wie viele Teammitglieder dabei sind. Da eine Runde ‚nur‘ 2,7 Kilometer lang ist, gibt hier jeder immer Vollgas. Vor dem Lauf haben wir uns ausgerechnet, dass wir pro Runde in etwa zwölf Minuten brauchen werden und rund 270 Kilometer schaffen. Im Endeffekt liefen wir dann über 310 Kilometer“, erzählt Fellner erfreut. An dieses Erlebnis wird er sich wohl noch lange erinnern.
Neben solchen Spezialsachen bestreitet das Team außerdem alle drei Jahre einen auswertigen Marathon, zum Beispiel in Berlin, Hamburg oder Amsterdam, den sie gleich mit einem kleinen Vereinsausflug verknüpfen.
Zwei Jahre Zwangspause
Aufgrund einer Meniskusoperation musste er das Training gezwungenermaßen vorübergehend einstellen. So schloss er sich der Walkingrunde an, welche sich in der Sektion „Laufen und Ausdauer“ neben dem Laufen und Radfahren ebenso gebildet hat. Aus Trotz weil er selbst nicht mitlaufen konnte, wollte er in dieser Zeit nicht einmal seine Teamkolleginnen und -kollegen bei Läufen anfeuern.
„Ich hätte mir nie gedacht, dass mir das Laufen so viel Spaß machen kann. Vor allem das Gefühl, wenn man mit Tausenden von Menschen im Startraum steht und gemeinsam losrennt. Auch der Jubel im Ziel bestärkt mich jedes Mal aufs Neue!“, beschreibt Fellner die Faszination an seinem Lieblingssport.
3:29:08 – meine Bestleistung
„Meine Bestzeit erreichte ich mit 53 in der Wachau. Nach drei Stunden 29 Minuten und acht Sekunden überquerte ich die Ziellinie. 42 Kilometer in weniger als 3,5 Stunden zu laufen, ist das große Ziel einer jeden Marathonläuferin beziehungsweise eines jeden Läufers und ich habe es geschafft“, erzählt uns Fellner stolz.
Wie trainiert man für einen Marathon?
„Für einen Marathon soll man zum Schluss unbedingt dreimal pro Woche trainieren. In den letzten 14 Tagen müssen außerdem 35 Kilometer locker möglich sein, damit man genug Reserven für den gesamten Lauf hat. Die restlichen sieben Kilometer gehen dann auch so. Die beste Jahreszeit zum Trainieren ist der Herbst oder Frühling. Zum einen weil es da noch nicht so heiß ist und zum einen weil man im Sommer aufgrund der Urlaubszeit nicht wirklich viel Zeit dafür hat!“, so der vierfache Opa. Am liebsten trainiert er übrigens in der Gruppe, weil er sich so mit den anderen unterhalten kann. Während viele andere Leondingerinnen und Leondinger während dem Laufen völlig außer Atem sind und nicht mehr viel sagen können, berichten Fellners Kolleginnen und Kollegen, dass er ununterbrochen rede.
Wer auch mal bis an Leondings Grenzen gehen möchte, darf sich gerne bei Fellner melden. Er freut sich, wenn er seine gemachten Erfahrungen mit interessierten Leondingerinnen und Leondingern teilen darf.
Wir wünschen Fellner weiterhin so viel Freude und Ausdauer beim Sporteln und alles Gute für den nächsten Marathon!