1272 ist ein „Otto de Vtzinge“, also ein „Otto von Jetzing“, als Zeuge in einem Streitfall vor dem Probst von St. Florian angeführt. Jetzing wird generell oft in Urkunden erwähnt, da hier der Ursprung des Geschlechts der Jetzinger sein soll. Auf die große Bedeutung des Geschlechts deutet auch die Bezeichnung „Her“, wie Otto von Jetzing 1311 angesprochen wurde. Ab dem 17. Jahrhundert wird es um die Jetzinger ruhig in Urkunden. Ob sie weiterzogen oder vertrieben wurden, ist bis heute allerdings nicht geklärt.
Dass der Ursprung von Jetzing der ersten Phase der bairischen Landerschließung zuzurechnen ist, lässt sich aus dem Namen ableiten. Scheinbar kommt Jetzing vom Personennamen „Uozo“.
Jetzing heute wie damals
An den Häusern der kleinen Ortschaft hat sich durch die Jahrhunderte nur wenig bis gar nichts verändert. Die Althäuser sind Hartl-Überländ, Niedermayr, Niedermayr-Überländ, Maurermeisterhäusl, Jaglbauer, Haibl und Rappl. Beim Niedermair mit der Hausnummer 2 vermutet man einen „festen Ansitz“, das bedeutet den Sitz eines Mitglieds des niederen Adels. Bis in die 30er Jahre befand sich südlich von Jetzing außerdem ein Wassergraben, der allerdings zugeschüttet wurde.
Eisenbahnerhäusl 235
Jetzing Nummer 11 wurde damals als „Eisenbahnerhäusl 235“ bezeichnet. Am nördlichen Rand des Dorfes Jetzing wurde erst 1858 ein Bahnwärterhaus im Zuge der Errichtung der Westbahn erbaut. An dieser Stelle trafen sich schon damals die zwei Altstraßen, die Hochstraße sowie die Ochsenstraße. Dieser Name weist mit großer Wahrscheinlichkeit auf einen überlieferten Viehtrieb zwischen Ungarn und dem süddeutschen Raum hin. Die Kaiserin Elisabeth Bahn, heute Westbahn genannt, kreuzt eben genau diesen Punkt, wo sich außerdem die vier anliegenden Dörfer Jetzing, Reith, Bergham und Rufling treffen. Damals reichten einfache Bahnschranken zur Absicherung der Gleise aus. Aufgrund des raschen Bevölkerungsanstiegs und dem gleichzeitig höheren Verkehrsaufkommen war diese Kreuzung für Unfälle prädestiniert. So wurden die Straßen unter die Bahntrasse verlegt. Diese Stelle nennt man im Volksmund heute noch „Jetzinger Wachter“.
Laufen, walken & wandern in Jetzing
Wanderbegeisterte kommen in der Leondinger Ortschaft Jetzing auf ihre Kosten. Die Staudachrunde führt direkt hindurch. Eine Länge von 7,75 Kilometer entlang einer herrlichen Landschaft lädt zu einem netten Spaziergang mit der Familie oder auch zum Lauftraining für den nächsten Marathon ein!
Jetzing zeigt wieder einmal, wie facettenreich unsere schöne Stadtgemeinde ist. Wenn du mehr über die anderen Leondinger Ortschaften erfahren möchtest, bist du bei der Kategorie „Unterwegs“ genau richtig!
Quelle: Gerhard Tolar; www.leonding.at