Ein Blick ins Zentrum Betreuung und Pflege Hart

Renate Aumayr, die Leiterin des Zentrums Betreuung und Pflege Hart, fordert eine Lobby für alte Menschen. All jene, die nicht mehr fit und gesund durchs Leben spazieren können, werden von der Gesellschaft häufig übersehen. Das möchte sie unbedingt ändern! Am Leonding Blog erfährst du mehr über die Heimleiterin und ihren Arbeitsplatz!

Foto: ZBP Hart
Foto: ZBP Hart
Foto: Renate Aumayr

Seit 1997 finden im Zentrum Betreuung und Pflege Hart betagte, pflegebedürftige Menschen ein würdiges und behagliches Zuhause. 63 qualifizierte Pflegefachkräfte und eine Physiotherapeutin helfen den insgesamt 95 Bewohnerinnen und Bewohnern durch den Alltag. Die übrigen 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um die Verwaltung, Zimmerreinigung, Wäsche, Haustechnik und um die hauseigene Küche, die die Zentren in Hart und Leonding sowie die Mieterinnen und Mieter der angeschlossenen betreubaren Wohnungen täglich mit über 300 Essensportionen versorgt. Geleitet wird die Pflegeeinrichtung in Hart von der Leondingerin Renate Aumayr.

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

„In unserer Gesellschaft haben alte beziehungsweise hochaltrige Menschen keine Lobby. Seniorinnen und Senioren sind nur selten Gesprächsthema und vor allem nur dann, wenn sie noch fit und gesund sind, noch verreisen oder Elektrofahrräder bedienen können. Jene, die auf fremde Hilfe angewiesen sind, werden oft vergessen – dafür gibt es uns! Ich habe diesen Beruf gewählt, um zu zeigen, dass man sich bei uns wohlfühlen kann und dass wir den Alltag mit den Bewohnerinnen und Bewohnern weitgehend nach ihren Bedürfnissen gestalten können. Außerdem können sie bei uns in einer Gemeinschaft leben und müssen nicht einsam zuhause sein“, begründet die Heimleiterin ihre Berufswahl.

Der Einzug ins Heim

Für viele Betroffene ist der Einzug ins Pflegeheim sehr schwer – verständlich – immerhin muss das vertraute Zuhause von einen Tag auf den anderen verlassen werden. „Hatten die Menschen Zeit, sich seelisch auf das Heim vorzubereiten, freuen sie sich auf uns. Es gibt aber auch Bewohnerinnen und Bewohner, die direkt vom Krankenhaus zu uns und gar nicht mehr in ihr Zuhause kamen. Die vertraute Umgebung zu verlieren, liebgewonnene Gegenstände zurückzulassen und zu erkennen, dass man jetzt in einem Heim ist, verursacht Nachdenklichkeit und manchmal auch Trauer. Deshalb ist es so wichtig, dass die Gesellschaft endlich bemerkt, dass Heime Orte sind, wo man sich wohlfühlen kann, wo man in eine Gemeinschaft aufgenommen und einem der Alltag erleichtert wird“, verdeutlicht Aumayr.

Der Arbeitsalltag im Zentrum Betreuung und Pflege Hart

„Als Leiterin habe ich natürlich einen größeren Gestaltungsspielraum und kein Tag gleicht dem anderen. Der Beruf ist verantwortungsvoll, abwechslungsreich, aber auch sehr fordernd. Die Arbeit mit so vielen unterschiedlichen Menschen und deren unterschiedlichen Bedürfnissen ist jedenfalls sehr spannend, daher besteht ein Großteil meiner Tätigkeit aus Kommunikation. Die Aufgaben sind breit gefächert, zwischenmenschliche Konfliktlösungen gehören genauso dazu wie Wirtschaftlichkeit und Organisation. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das natürlich ähnlich. Die Pflege der Bewohnerinnen und Bewohner ist das eine, deren unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche sowie die der Angehörigen zu erfüllen, ist manchmal schon etwas schwieriger, vor allem wenn die Demenz schon weit fortgeschritten ist. Der Alltag stellt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl physische als auch psychische Herausforderungen bereit und Corona hat uns die Arbeit sicher nicht erleichtert. Dennoch versuchen wir Tag für Tag unser Bestes zu geben!“ so die Leondingerin und weiter warum sie ihre Arbeit so gerne macht, „Ich freue mich, wenn mich die Bewohnerinnen und Bewohner schon von weitem grüßen und ich das Gefühl habe, dass wir vieles richtigmachen!“

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