Einer Leondinger Lehrerfamilie entstammend wurde Harrer im Jahr 1944 geboren. Schon sein Urgroßvater, Großvater und Vater waren als Lehrer, Chorleiter und Organisten in Leonding tätig. „Nach der Matura in Linz und dem Studium an der Wiener Musikuniversität begann ich 1968 die Chorarbeit bei den Wiener Sängerknaben. Zahlreiche Tourneen mit dem Knabenchor führten mich um die ganze Welt. Konzerte, Bild- und Tonaufnahmen mit namhaften Künstlern wie José Carreras, Walter Berry, Hermann Prey, Peter Schreier, Herbert von Karajan, Leonard Bernstein und anderen öffneten mir einen breiten Weg in die Musikwelt“, erzählt der Leondinger über seinen Werdegang. Im Jahre 1978 bekam Harrer eine Lehrtätigkeit an der Wiener Musikuniversität und 1981 wurde er zum künstlerischen Leiter der Wiener Sängerknaben bestellt. Fünf Jahre später betraute ihn das Ministerium für Kunst und Wissenschaft mit der künstlerischen Leitung der Wiener Hofmusikkapelle, bestehend aus dem Chor der Wiener Sängerknaben, dem Herrenchor der Wiener Staatsoper und Mitgliedern der Wiener Philharmoniker. Diese Tätigkeit übte der leidenschaftliche Musiker bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2009 aus.
Seine Werke in Leonding
„Neben meiner Arbeit in Wien übernahm ich nach dem frühen Tod meines Vaters Alois Harrer die chorische Arbeit in meiner Heimatstadt und leitete die Chorgemeinschaft Leonding sowie den Kirchenchor St. Michael“, berichtet der Dirigent und Komponist über seine musikalische Tätigkeit in unserer schönen Stadtgemeinde. Im Jahr 1994 gründete er das Leondinger Symphonie Orchester, mit welchem er gemeinsam mit den vereinten Chören zahlreiche Aufführungen im Raum Oberösterreich und im Ausland absolvierte. Die großen Werke der Oratorienliteratur und Kirchenmusik, 26 Silvester-Konzerte, zwei konzertante Opernaufführungen und CD-Aufnahmen führten die Chorgemeinschaft und das Symphonie Orchester zu großer Bekanntheit im In -und Ausland.
Cantus Michaelis
Im Jahre 2019 legte der Universitätsprofessor im Ruhestand die Chorleitung der Chorgemeinschaft in jüngere Hände und gründete die Chorvereinigung „Cantus Michaelis“. Als fester Bestandteil des Leondinger Kulturlebens pflegt dieses Ensemble vor allem den wertvollen Schatz der Kirchenmusik. Besonders stolz ist die Chorvereinigung auf die Mitgliedschaft dreier ehemaliger Sängerknaben aus weltbekannten Knabenchören. Der Bariton Mario Hartl durfte bei den Wiener Sängerknaben mitwirken. Christoph Fraundorfer, ebenso Bariton, genoss seine Ausbildung bei den St. Florianer Sängerknaben und Tim Lehmann, ein Tenor, verbrachte seine jungen Jahre beim Tölzer Knabenchor. Mit 24 Mitgliedern bildet die Gemeinschaft einen Kammerchor, der vor allem jungen Sängerinnen und Sängern die Möglichkeit von chorischer und solistischer Erfahrung bietet. Gemeinsam mit dem Leondinger Symphonie Orchester plant der Chor 2022 das Oratorium „Das Alexanderfest“ von Georg Friedrich Händel sowie die „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart.
Harrer freut sich bereits auf alle bevorstehenden musikalischen Projekte in Leonding, welche wieder auf hohem Niveau verwirklicht werden! Wir wünschen gutes Gelingen bei der Probenarbeit und freuen uns schon auf die künftigen Aufführungen.