Sie zählen auf Amateur-Ebene zu den besten Darts-Spielern Österreichs. Wie kamen Sie dazu?
Ich persönlich finde, Österreich ist zu hoch gegriffen. Ich habe mit Freunden in einem Lokal angefangen, aus Spaß regelmäßig zu spielen. Irgendwann merkte der Wirt, dass wir schon sehr gut sind und meldete uns in seiner Mannschaft an und seitdem hat mich das Darts-Fieber gepackt. Ich habe irgendwann nach Hörsching zu den Darting Aces gewechselt, der einer der erfolgreichsten Vereine Oberösterreichs ist. Durch Training und viel Unterstützung auch von den Darting Aces gelang mir dann 2019 mein größter Erfolg: Radikal Darts Weltmeister in Lorette Mar Spanien.
Was braucht es, um im Dartsport erfolgreich zu sein?
Viel Training und Geduld. Es ist Mentalsport und der Frustfaktor ist hoch. Jedoch braucht man auch eine gewisse Ausdauer durchzuhalten, bis die ersten Erfolge kommen. Ich denke aber ein Rezept gibt es dafür nicht, es gibt gute Spieler mit viel Talent aber auch viele Spieler mit weniger Talent, die dafür mehr für ihren Erfolg arbeiten. Ich zum Beispiel bin eine Mischung, ich denke ich habe Talent, muss aber auch Zeit fürs Training investieren.
Was ist das Schöne an diesem Sport?
Hierzu habe ich eine Gegenfrage: Kennen Sie einen Sport, in dem Jung, Alt oder Beeinträchtigt mit den gleichen Voraussetzungen in der gleichen Liga bzw. Turnier-Wettkampf gegeneinander antreten können? Ich kenne nicht viele, aber Darts ist so einer. Vor allem das Vereinsleben spielt trotz Einzelsport eine große Rolle und somit ist die Gemeinschaft etwas, was ich sehr schön finde.
Sie setzen sich sehr dafür ein, auch Kinder für den Dartsport zu begeistern: Was raten Sie Eltern?
Es gibt bereits Studien, dass Darts vor allem für Kinder hilfreich sein kann, die Probleme mit der Konzentration haben oder an ADHS leiden. Darts erfordert höchste Konzentration und eine Augen-Hand-Koordination, wodurch Motorik und Konzentration gefördert werden. Vor allem das Klischee des Wirtshaussports ist Geschichte, es gibt in Oberösterreich bereits viele tolle Vereine mit Jugendarbeit, die in Vereinsheimen agieren und somit die perfekte Atmosphäre für Jugendsport zur Verfügung stellen.
Wie oft trainieren Sie und was sind Ihre weiteren Ziele?
Ich habe mittlerweile einen Trainingsplan, wenn es der Ligabetrieb bzw. die Arbeit zulässt, trainiere ich fünf Tage die Woche immer circa zwei Stunden. Meine nächsten Ziele sind im Mai die Staatsmeisterschaft und danach im August die EBU-Europameisterschaft im E-Dart. Mit der Mannschaft ist darüber hinaus auch der Bundesliga-Meister noch in Greifweite. Vor allem aber konzentrieren sich meine Zeitressourcen derzeit auf die Weiterentwicklung des Dartsports, durch mein Amt als Präsident des OÖ-Darts-Verbands ist das gerade mein größtes Ziel.
Welche Fähigkeiten aus dem Dartsport kommen einem im Alltag und Berufsleben zugute?
Ich bin im MC3 (Kepler Universitätsklinikum Med Campus III) tätig. Ich denke, dass meine Fähigkeit, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben mir auch im Berufsalltag helfen kann. Vor allem kann ich viel vom Mentaltraining auch in der Arbeit verwenden.
Warum leben Sie gerne in Leonding?
Leonding ist seit einigen Jahren meine Wahlheimat und ich fühle mich sehr wohl. Die Mischung aus Natur, Verkehrsanbindung und Sportangebot machen Leonding für mich zu einer lebenswerten Stadt.