Franz Klafböck und seine Frau Franziska feierten letztes Jahr eiserne Hochzeit, weshalb sie bereits auf 65 glückliche Ehejahre zurückblicken dürfen. Im Gespräch erzählt er uns, wann und wo sie sich kennengelernt haben: „Anfang 1954 haben wir uns in einem gemeinsamen Weiterbildungskurs getroffen. Meine Frau hat ursprünglich eine Ausbildung zur Handarbeitslehrerin gemacht. Aufgrund des starken Lehrerüberschusses fand sie jedoch keine Stelle, weshalb sie sich etwas anderes suchen musste. Auch ich musste meinen Beruf des Fassbinders aus gesundheitlichen Gründen wechseln und nahm an diesem kaufmännischen Kurs teil. Relativ am Ende der Ausbildung haben wir uns näher kennengelernt. Danach hat es eigentlich nicht lange gedauert, bis wir zusammengekommen sind und ein gemeinsames Ziel hatten. Wir sparten schon vor der Ehe darauf hin, das Elternhaus in Leonding auszubauen.“
Die Hochzeit
Am 18. Mai 1956 gaben sie sich schließlich das Ja-Wort. „Wir haben uns am Standesamt in Leonding und dann in der Kirche beim ehemaligen Pfarrer Haudum im kleinen Kreis getraut. Eine größere Feier konnten wir uns damals nicht leisten und es hätte auch keinen Sinn gemacht, da ich nicht tanzen konnte. Es war wirklich alles sehr bescheiden. Die Frisur meiner Frau machte ihre Cousine. Unser Fotograf war einer meiner Arbeitskollegen und fürs Mittagsmenü machte die Großmutter Schnitzel“, berichtet der 88-Jährige über seine Hochzeit. Statt dem großen Hochzeitsfest verabschiedete sich das frisch getraute Paar nach dem Essen in die Flitterwochen nach Monaco.
1959 kam dann der erste Sohn zur Welt und zwei Jahre später der zweite. Mittlerweile dürfen sie sich bereits stolze Groß- und Urgroßeltern von vier Enkelkindern und drei Urenkelkindern nennen.
Tipps für eine glückliche Beziehung
„Wir haben einfach immer darauf geschaut, dass wir Rücksicht aufeinander nehmen. In einer Beziehung darf man nicht jedes Wort auf die Waagschale legen. Das ist der wichtigste Ratschlag, denn jeder hat so seine Fehler und Eigenheiten, aber es kann nie alles passen! Immer zusammenhalten ist wichtig, auch wenn man ab und zu Kompromisse eingehen muss. Meine Frau hätte beispielsweise immer gerne getanzt, was ich allerdings nicht konnte. Ich wäre dafür gerne Ski gefahren, was meine Frau wiederum nicht mochte. So habe ich die Skiausflüge auf ein paar wenige Tage im Jahr begrenzt und stattdessen sind wir gemeinsam wandern gegangen. In einer Beziehung muss einfach jeder einmal zurückstecken! Wir sind auch nie auf dumme Gedanken gekommen, weil wir immer viel Arbeit hatten. Entweder mit den Kindern, im Haushalt oder im Garten – irgendwo gab es immer etwas zu tun. Auf diese Weise haben sich nie gröbere Reibungspunkte ergeben, weil man nicht ständig aufeinander pickte“, so der Pensionist über das Geheimnis einer langanhaltenden Liebe. Außerdem gibt er uns abschließend mit auf den Weg einander zu akzeptieren, so wie man ist und nicht wegen jeder Kleinigkeit einen „Bahö“ zu machen und auseinander zu rennen.
Wir bedanken uns für die tollen Ratschläge und wünschen dem eisernen Ehepaar noch zahlreiche weitere glückliche Ehejahre!