Dass das Leben von Höhen und Tiefen geprägt ist, hat Dagmar Hager am eigenen Leib erfahren. Und es hat die Art, wie sie ihr Leben führt, für immer verändert. Im Interview lässt sie uns an ihren Erfahrungen teilhaben und erklärt, was sie aus schweren Zeiten mitgenommen hat und wie sie daran gewachsen ist.
„In meinem Leben gab es viele positive Erlebnisse. Allen voran die Geburt meines Sohnes, der gerade maturiert“, strahlt sie. „Und weniger schöne“, fährt sie fort. „2015 bekam ich die Diagnose Krebs. Was folgte, war ein ziemlicher Kampf voller Operationen, Chemotherapie und schwerer Medikamente. Das prägt natürlich.“ Aber Hager hat sich nicht entmutigen lassen, sondern diesen Einschnitt zum Anlass genommen, ihr Leben zu überdenken und zu lernen, im Hier und Jetzt zu leben. „Ich sehe die Krankheit positiv, denn durch sie habe ich mein Leben verändert. Ich warte auf nichts mehr und erfülle meine Träume. Reise viel. Bin mit Menschen zusammen, die es wert sind. Schreibe. Zuvor habe ich zu viel aufgeschoben, doch man weiß halt nie, wie viel Zeit einem noch bleibt“, erklärt sie.
Mut zahlt sich aus
Diesen Grundsatz hat die kreative Podcasterin, Bloggerin, Moderatorin und Krimi-Autorin auch in ihrem Berufsleben umgesetzt: „Ich liebe, was ich tue. Ich könnte keinen Job machen, um dort nur auf die Pension zu warten, habe deshalb auch schon zwei Mal einen gekündigt. Dankenswerterweise darf ich auch beruflich das tun, was mir am meisten liegt. Reden und Schreiben.“
Und der Erfolg gibt ihr Recht: Mut macht sich im Leben einfach bezahlt. So hat die kreative Leondingerin ihre Talente und Leidenschaften zum Beruf gemacht und mittlerweile sogar vier Krimis veröffentlicht: „Salzkammerwut“, „ Schöner sterben in Wien“, „Der Tod gibt Autogramme“ und „Salzkammerblut“ (erscheint im Frühling 2024). Wie Hager letztendlich zur Schriftstellerei gekommen ist, erklärt sie so: „Geschrieben habe ich schon immer, mich aber durch den Krebs endlich auch getraut, meine Schubladen-Manuskripte zu überarbeiten und an Verlage zu schicken.“ Ganz zur Freude ihrer vielen Leserinnen und Leser. Woher sie ihre Inspiration nimmt? „Krimis werden gerne gelesen. Ich orientiere mich zumeist an wahren Begebenheiten und Dingen, die ich kenne oder erlebt habe. Auf den Plot zu Salzkammerwut bin ich durch einen Online-Artikel über eine verstorbene Influencerin und einen Fußballer gestoßen“, erklärt Hager.
Reisen und Heimkehren
Neben ihren zahlreichen Talenten und Berufen gilt Hagers Leidenschaft auch dem Reisen. Auf die Frage, was ihr daran am besten gefällt und was sie sich von ihren Reisen mitnimmt, antwortet sie: „Aus Neuseeland die Begeisterung für die unglaubliche Natur und die relaxte Art der Menschen, aus Nepal und Tibet die Spiritualität, aus Südamerika die Demut, die du angesichts der Weite bekommst und die Lebensfreude, die vermittelt wird, obwohl viele Menschen sehr arm sind. Das gilt auch für Afrika. Reisen und die Welt in ihren vielen Facetten zu entdecken ist ein Teil von mir, ich verwirkliche damit eines meiner Big five for life, also eines meiner individuellen Zielen zu einem erfüllten Leben (John Strelecky).“
Nach jeder Reise freut sich Hager aber auch wieder auf die Heimkehr nach Leonding – die Stadt, die sie vor vielen Jahren zu ihrer Wahlheimat auserkoren hat: „Leonding ist seit 17 Jahren mein Zuhause – grün, lebendig, nahe bei Linz und doch eine eigene Welt. Ich fühle mich einfach wohl hier. Es ist wunderschön, nach einer Reise an der Ortstafel vorbeizufahren und das Gefühl zu haben: Jetzt bin ich wieder zuhause, da, wo ich hingehöre.“
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