Der 45-Jährige arbeitet seit sechs Jahren in der Stadtgemeinde Leonding und ist für die Fachbereiche Katastrophenschutz und Feuerwehrwesen zuständig. Seit 21 Jahren beschäftigt sich der gelernte Maschinenschlosser mit dem vorbeugenden und abwehrenden Katastrophenschutz auf Gemeinde- und Bezirksebene. Neben seinem ausgeprägten Interesse an der Verhinderung von Krisensituationen ist Barta passenderweise auch seit über 30 Jahren aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Im Gespräch erklärt uns der Katastrophen- und Krisenerfahrene was ein Blackout genau ist und wie wir uns im Ernstfall verhalten sollen.
Was versteht man unter einem Blackout?
Als Blackout bezeichnet man einen großflächigen und länger andauernden Stromausfall im europäischen Strom-Verbundsystem. Das österreichische Stromnetz ist Mitglied des europäischen Netzverbundes, also ein Teil dieser Infrastruktur.
Wie wahrscheinlich ist so ein Blackout heutzutage?
Die Frage nach der Wahrscheinlichkeit stellt sich nicht. Namhafte Blackout-Expertinnen und Experten aus ganz Europa, Österreich und aus den Stromversorgungsunternehmen sowie das österreichische Bundesheer gehen von einem Blackout in den nächsten drei bis fünf Jahren aus.
Wie kann so etwas entstehen?
Das europäische Stromverbundnetz ist schon seit längerer Zeit an seinen technischen Grenzen und seiner Leistungsfähigkeit angekommen. Der permanent steigende Stromverbrauch und die dazu fehlende Erweiterung der Infrastruktur sind wesentliche Komponenten, die dieses Risiko erhöhen. Dazu kommt, dass immer mehr grüner Strom aus alternativen Quellen wie Wind und Sonne in das Netz übertragen wird. Da es bei diesen Alternativen jedoch keine Konstante gibt – weil Wind und Sonnenenergie nicht planbar sind – kann es aufgrund der unterschiedlichen und kurzfristigen Stromangebote zu starken Schwankungen im Netzverbund kommen. Diese Volatilität kann das Stromsystem aus dem Gleichgewicht bringen und ein Blackout verursachen. Die zulässige Abweichung von zu viel oder zu wenig Strom im Netzverbund bewegt sich nur in einem Zehntelbereich, der über unseren uneingeschränkten Komfort im Alltag oder den Zusammenbruch des gesamten öffentlichen Lebens entscheidet. Die Ursache dafür können ein schwer regelbarer Netzbetrieb, extreme Wetterbedingungen, technisches Gebrechen, menschliches Fehlverhalten, Sabotage oder terroristische Anschläge, aber auch Cyberkriminalität sein.
Wie soll man sich im Falle des Falles verhalten?
Das Wichtigste ist Ruhe zu bewahren, ehest eine unabhängige Kommunikationsmöglichkeit (Notfall-Kurbelradio oder Autoradio) zu aktivieren und auf die Anweisungen des staatlichen Krisen- und Katastrophenmanagements oder der Behörden zu reagieren.
Wie kann man sich auf so ein Blackout als Privatperson vorbereiten?
Am besten mit Besonnenheit und Hausverstand. Vorsorge muss nicht viel Geld kosten! Der OÖ Zivilschutzverband bildet hier die erste Ansprechebene. Hier können bereits ausgearbeitete Folder für allgemeine Informationen, Checklisten zur Lebensmittelbevorratung, technische Hilfsmittel bis hin zum eigenen Familien-Notfallplan in Anspruch genommen werden. Der OÖ Zivilschutz bietet aber auch Beratungen und einen adäquaten Online-Shop als Unterstützung an. Die Stadt kann dieses Bedrohungsbild nur bewältigen, wenn die Bürgerinnen und Bürger persönlich und ausreichend vorgesorgt haben. Diese Eigenvorsorge bildet die wichtigste Säule und trägt zu einer hohen Resilienz bei.
Weitere Infos rund um Zivilschutz sowie die Sicherheitschecklisten sind hier zu finden: https://www.zivilschutz-ooe.at/