Blackout: Die Stadt Leonding bereitet sich vor

Expertinnen und Experten schätzen das Szenario eines Blackouts als durchaus real ein. Vielerorts wird daher für den Ernstfall vorgesorgt. Mag.a Christine Hiebl, Teamleiterin des Präsidiums der Stadt Leonding und Blackout Projektleiterin, klärt uns über den Blackout-Bewältigungsplan unserer schönen Stadt auf.

Bild: Stadt Leonding, Marlene Siegl
Bild: Stadt Leonding, Marlene Siegl

Ein Blackout bezeichnet einen länger andauernden, großflächigen Stromausfall und die damit einhergehende Versorgungskrise. Kurz gesagt: Bei einem Blackout wird es nicht nur dunkel, sondern alles steht still. „Bei einem Blackout kann ein Stromausfall einige Tage dauern. Dabei gibt es dann nicht nur in Leonding, sondern auch im Umkreis von hunderten Kilometern keinen Strom“, erklärt Mag.a Christine Hiebl, die sich als Blackout Projektleiterin der Stadt Leonding von Berufswegen mit dem Thema beschäftigt.

Herausforderungen bei einem Blackout

Da unser Leben auf einer ausreichenden Stromversorgung basiert, werden im Falle eines Blackouts alltägliche Abläufe zu einer Herausforderung – man denke dabei an Licht, Radio/Fernseher, Heizung, Internet, Telefon oder auch den Kühlschrank. Doch über die gewohnten Annehmlichkeiten unseres Privatlebens hinaus, hat ein Blackout viel weitreichendere Auswirkungen und führt zudem dazu, dass das allgemeine Gefahrenpotenzial steigt.

„Die Treibstoffversorgung und Kommunikation kann zusammenbrechen und somit der Verkehr zum Erliegen kommen. Beim Lebensmittelhandel fallen die Kühlungen aus, die Kassen stehen still und Einkäufe können nicht verrechnet werden. Die Einsatzorganisationen werden rasch an ihre Grenzen stoßen, da sie selbst vom Blackout betroffen sind. Es könnte auch sein, dass die Wasserversorgung mancherorts nicht mehr gewährleistet werden kann. Die medizinische Versorgung wird ebenfalls nicht mehr im vollen Ausmaß zur Verfügung stehen“, führt Hiebl aus.

Warum ein Blackout-Notfallplanplan von Vorteil ist

In Leonding nehmen die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger, die Stadtverwaltung und Einsatzkräfte die Gefahr eines Blackouts daher sehr ernst, auch wenn relevante Energieversorger eine Wiederherstellung des Stromnetzes binnen weniger Stunden in Aussicht stellen.

„Damit in Leonding die Folgen eines Blackouts möglichst überschaubar bleiben und das geordnete und gemeinschaftliche Zusammenleben aufrecht erhalten werden kann, haben wir gemeinsam mit den Einsatzorganisationen, unseren Verantwortlichen der Infrastrukturbereiche sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Medizin und Pflege sowie dem Lebensmittelhandel einen umfassenden Blackout-Vorsorge-Notfallplanplan erstellt. Mit dieser Vorbereitung wissen Einsatzleitung, der Krisenstab, Feuerwehr, Einsatzkräfte, Infrastrukturbetriebe und unsere Bevölkerung, was im Fall der Fälle zu tun ist und die städtischen Leistungen – so es geht – weiterhin erbracht werden können. Chaos und Unruhe sollen so weit wie möglich vermieden werden“, verdeutlicht Hiebl, warum ein Blackout-Notfallplanplan von großer Relevanz ist. „Im Falle eines Blackouts installieren wir einen Krisenstab, der 24 Stunden in der Einsatzzentrale für die Bevölkerung da ist. Wir errichten Selbsthilfebasen, damit in Notsituationen Feuerwehr, Rettung sowie Polizei erreicht werden können und unsere Bürgerinnen und Bürger relevante Informationen erhalten.“

Anlaufstellen für die Leondingerinnen und Leondinger

Damit die Leondinger Bürgerinnen und Bürger auch während eines Blackouts wichtige Informationen sowie mögliche Hilfe erhalten, sind sechs Selbsthilfebasen geplant, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt werden. „Die Örtlichkeiten für die Selbsthilfebasen wurden so gewählt, dass diese für die Bürgerinnen und Bürger aus den verschiedenen Stadtteilen fußläufig gut erreichbar sind. Sie dienen als zentrale Anlaufstelle, als Informationsdrehscheibe, Koordinationsstelle und als Informationsstelle für öffentliche Bekanntmachungen. An diesen Orten wird die Bevölkerung bei der Selbsthilfe-Leistung unterstützt. Notrufe der Bevölkerung können bei diesen Stellen entgegengenommen und wenn möglich weitergeleitet werden. In der Selbsthilfebasis im Rathaus ist zudem eine Notfallordination geplant. Während eines Blackouts ist dort auch die Bestattung untergebracht. Die Standorte werden dauerhaft gekennzeichnet und blackoutfit gemacht“, erläutert Hiebl ausführlich.

Aufruf zu Eigenvorsorge

„Uns ist wichtig, unsere Bevölkerung zu informieren, zu sensibilisieren und keine Panik zu verbreiten. Grundsätzlich gilt: Je besser wir alle auf diesen Ernstfall vorbereitet sind und alles Notwendige zu Hause haben, desto besser können wir gemeinsam die Krisensituation bewältigen“, weiß die Blackout-Projektleiterin.

Auf die Frage, wie sich die Leondingerinnen und Leondinger selbst am besten und effektivsten auf ein Blackout vorbereiten können, antwortet Hiebl:„Wer auf einen Blackout gut vorbereitet ist, ist auf fast jede Krise gut vorbereitet. Jeder Haushalt sollte für mindestens zehn Tage autark leben können. Wichtig sind ein ausreichender Lebensmittel- und Getränkevorrat, technische Hilfsmittel für den Katastrophenfall wie ein Notfallradio oder eine Ersatzbeleuchtung und – bei Bedarf – auch ein Vorrat wichtiger Medikamente. Zur Vorbereitung gehört auch zu besprechen, wie die Familienzusammenführung funktioniert. Wichtig ist daher jetzt schon einen Treffpunkt zu vereinbaren und an die schwächsten Mitglieder der Familie zu denken. Wir haben auf unserer Homepage eine eigene Seite mit den wichtigsten Informationen zum Blackout eingerichtet. Zusätzlich empfehlen wir auch, die Homepage vom Zivilschutz Oberösterreich anzusehen. Von dieser können Folder heruntergeladen werden oder auch kostenlos bestellt werden.“

Mit diesem ausführlichen Blackout Notfallplan ist unsere schöne Stadt für den Ernstfall bestens vorbereitet!

 

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