Der Hof „Moar z’Bergham“ darf auf eine lange Geschichte zurückblicken, denn er wurde im Laufe der Zeit von den verschiedensten Familien bewirtschaftet. Der Kuh-, Ross- und Saustall sowie das Presshaus und die verschiedenen Kammern für die damaligen Arbeitenden zeugen von einer vielfältigen Nutzung in früheren Zeiten. Im Jahr 1960 übernahmen die Eltern des jetzigen Hofbesitzers die Landwirtschaft. Zehn Jahre später wurde die Viehhaltung aufgelassen und wie in der Gegend damals üblich, wurde der Ackerbau zur dominierenden Wirtschaftsform.
Warum bio?
Seit 30 Jahren wird beim Mair in Bergham nun bereits biologisch gewirtschaftet. Angefangen hat Fritz Hummer mit Getreide, verschiedenen Ackerfrüchten und Grünbrachen, als er den Hof der Eltern pachtete. Zur Jahrtausendwende erfolgte schließlich die Hofübergabe und kurze Zeit später wurden bereits die ersten Folienhäuser errichtet, großzügige Feldhecken angelegt und mit dem Anbau von Biogemüse begonnen. „Dass wir biologisch wirtschaften, war von Anfang an klar für uns. An der Universität für Bodenkultur haben wir diese Wirtschaftsweise schon in den 80-er Jahren kennengelernt und unser Wissen in Lehrveranstaltungen, bei Exkursionen und selbst organisierten Veranstaltungen laufend erweitert“, erzählt die Agrarökonomin, Barbara Stemberger, welche den Hof gemeinsam mit Hummer führt.
Handarbeit trifft Vielfalt
„Unser Gemüse wird mit viel Handarbeit großgezogen, weshalb wir jedes Jahr viele helfende Hände benötigen. Zum Glück finden sich immer wieder junge Menschen, die lernen möchten, wie biologisches Gemüse angebaut wird“, erzählt der 61-Jährige über die Teamarbeit am Hof. Durch diese tatkräftige Unterstützung kann den Leondingerinnen und Leondingern eine große Produktvielfalt geboten werden. Fast alle erdenklichen Gemüse- und über 30 verschiedene Tomatensorten können „ab Folienhaus“ beziehungsweise „ab Feld“ gekauft werden. Das Angebot ist auf die Zeit beschränkt, in der das Gemüse Saison hat. Deshalb findet der Verkauf nur von Juni bis Ende Oktober statt.
Nicht nur bei den Produkten liegt den Hofbetreibern Vielfalt am Herzen. Sie kümmern sich durch ihre biologische Landwirtschaft auch um die Artenvielfalt außerhalb der Gewächshäuser. „Mittlerweile ist rund um das Gemüsefeld eine richtige ‚Wildnis‘ entstanden. Eine große Auswahl an Wildkräutern und Wildtieren wie Feldhasen, Fasane, Eidechsen, Falken, Eulen sowie jede Menge Insekten und Singvögel haben hier ihren Platz gefunden“, erzählt Stemberger stolz.
3er Hof
Des Weiteren berichtet die Naturliebhaberin über ein Projekt in der Nähe: „Eine Besonderheit unseres Betriebs ist, dass wir nicht am Hof wohnen. Dieser ist an den Verein ‚3erHof‘ verpachtet und wird von diesem für viele handwerkliche und künstlerische Aktivitäten genutzt. Das Hoffest konnte heuer endlich wieder stattfinden und war Anziehungspunkt für Jung und Alt aus Nah und Fern!“
Der Biohof Mair in Bergham will auch in Zukunft einen Platz für Natur, Austausch und Vielfalt bieten und für die hohe Qualität des Gemüses bekannt bleiben!
Weitere Infos zum Biohof
Den Hofbetreibern ist der gute Kontakt mit benachbarten Höfen wichtig und sie freuen sich immer über Projekte und Kooperationen jeglicher Art! Bei Interesse an näheren Informationen kann gerne eine E-Mail an barbara@stemberger.at geschrieben oder die Website durchschmökert werden.